Wandertour im Parque Nacional Puyehue:

Land: Chile Tour / Berg: Parque Nacional Pueyhue
Start / Ende: Kurz vor Grenzübergang von Chile nach Bariloche in Argentinien
Route: Baños de Caulle, Ruta de los Americanos
Distanz:   Dauer: 5 Tage
Versorgung: Selbstversorgung, Zelt    
Schwierigkeiten:

Orientierung auf der Ruta de los Americanos, Tour erst möglich wenn schneefrei

Rating: Sehr schöne Tour durch Wüstenlandschaften mit Vulkan, Lavaflüssen, Thermalquellen und Thermalfeld
 
Trekkingtour zu den Baños de Caulle (Cl.): Bereits im letzen Jahr wollten wir auf unserer Reise gen Süden eine Trekkingtour zu den Baños de Caulle machen doch da der letzten Winter sehr schneereich war lag ende November hier immer noch so viel Schnee, daß man den Weg nicht finden konnte. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben und so holen wir den Treck nun auf unserem Weg von Puerto Montt nach Bariloche (Argentinien) einfach nach. Laut Reiseführer erwarten uns auf unserer Wandertour nicht nur Thermalquellen sondern auch ein Vulkan, eine Wüstenlandschaft und Geysire!
 
Vulkan Puyehue (Cl.): Am Vormittag des zweiten Tages machen wir uns an den Aufstieg zum 2236m hohen Vulkan Puyehue. Der Weg führt über offene Lavafelder und da es über Nacht etwas windig geworden ist bläst uns nun eine frische Briese in Gesicht. Mit zunehmender Höhe wird der Wind immer stärker und kurz unterhalb vom Gipfelgrat hat er bereits Sturmstärke erreicht. Wir müssen uns mit aller Kraft gegen den Wind stemmen um überhaupt vorwärts zu kommen. Viel unangenehmer sind jedoch die Daumenkuppen großen Steinbrocken die uns wie Geschosse um die Ohren fliegen. Obwohl die Gesteinsbrocken prinzipiell sehr leicht sind schmerzen die Treffer und insbesondere die Kopftreffer doch sehr (einige Steine fliegen sicherlich 100m weit durch die Luft). Kurz vor dem Gipfel verstecken wir uns hinter einer kleinen Steinmauer. Der Sturm heult so laut, daß wir uns nur schreiend verständigen können und so sind wir am überlegen, ob wir, obwohl lediglich 5 Minuten vor dem Gipfel, nicht lieber umkehren sollen. Plötzlich läßt der Sturm merklich nach und nach dem Motto jetzt oder nie nehmen wir die letzen Meter im Eiltempo. Oben auf dem Kraterrad des Vulkans windet es zwar immer noch sehr stark, aber bei weitem nicht so schlimm wie kurz unterhalb. Wir wollen natürlich nicht riskieren, daß der Wind noch stärker wird und nach ein par Photos machen wir uns direkt wieder an den Abstieg.
 
Vulkanwüste (Cl.): Nach der Vulkanbesteigung geht es durch eine wüstenartige Landschaft zu den Baños. Dank mehrerer Vulkanausbrüche ist die gesamte nordwestliche Seite des Puyehue mit hellbraunem Lavagestein bedeckt und wirkt so wie eine Sandwüste. Eine wunderschöne wenn auch nach Patagonien etwas unwirklich wirkende Landschaft.
 
Alte Furmarolen (Cl.): Kurz vor den Baños kommen wir noch an alten Furmarolen vorbei. Furmarolen sind Schwefelige Dämpfe die aus Spalten aus dem Boden zischen.
 
Los Baños de Caulle (Cl.): Am späten Nachmittag kommen wir dann bei den Baños de Caulle an und gönnen uns natürlich ein ausgiebiges Bad in den wirklich heißen Quellen. Die Quellen sind so heiß, daß ich sogar ein par Minuten benötige bis ich im Wasser bin und kaum drinnen fängt mir auch schön der Schweiß an von der Stirn zu rinnen.
 
Los Geisers (Cl.): An unserem dritten Wandertag unternehmen wir eine Wanderung zu einem Thermalfeld, bei dem es normalerweise auch einige Geysire zu bewundern gibt.. Der März war jedoch "zu schön" und so gibt es momentan nicht genügend Wasser für die Geysire. Doch auch sonst ist das Thermalfeld ziemlich beeindrucken: überall dampft und brodelt es!
 
Schwefelausblühungen (Cl.): Sehr schön sind auch die farbenprächtigen Schwefelausblühungen die es in dem Thermalfeld überall zu sehen gibt.
 
Lavafluß I (Cl.): Au dem Rückweg vom Thermalfeld machen wir einen Abstecher zu einem erkalteten Lavafluß. So wie wie die Gletscher im Süden Patagoniens wälzt sich hier die schwarze Lavamasse durch die Täler. Insbesondere aus der Entfernung sieht der Lavafluß einem Gletscher zum verwechseln ähnlich, wenn da nicht der kleine Farbunterschied wäre. Um das Ganze ausmaß des Lavaflusses sehen zu können hätten wir einen etwas erhöhten Standpunkt benötigt, doch leider gab es den nicht, so daß wir ein Bild vom Ende des Lavaflusses haben. Der kleine Punkt rechts unten ist übrigens Nadine!
 
Lavafluß II (Cl.): Insbesondere mit dem hellbraunen Vulkangestein bilden die rabenschwarzen Lavamassen einen faszinierenden Kontrast. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen etwas in der erkalteten Lava herumzuklettern. Aus der Entfernung sah es so aus, als wäre der Lavafluß so wie ein Gletscher ein zusammenhängende Masse aus Lava, doch zumindest in dem Bereich den wir gesehen haben bestand er aus lauter Gesteinsbrocken in den verschiedensten Größen, Erstaunlich fanden wir auch, daß es nicht eine einheitlich Art von Gestein ist. Jeder Stein ist komplett anders: pechschwarz, grau, matt, glänzend, extrem porös, kompakt, leicht, schwer, ... .
 
Schneefelder (Cl.): Der Winter 2006/07 war sehr schneereich und so finden wir hier oben noch die letzten Schneefelder. Vom Wind wurde das leichte Vulkangestein über die Schneefelder geweht und so ergeben sich nun beim schmelzen die skurrilsten Muster und Farben
 
Ruta de los Americanos (Cl.): Für den Rückweg haben wir uns die wenig begangene Ruta de los Americanos vorgenommen. Laut allen Informationen die wir hatten sollte der Weg hier sehr schlecht bis gar nicht markiert sein und so versuchen viele gleich gar nicht diesen alternativen Rückweg. Wir hatten von Ulla, einer Österreicherin, eine Beschreibung der Ruta de Los Americanos bekommen die von 2 Holländern angefertigt wurde, die die Rute im Februar 2007 gegangen war. Ausgestattet mit dieser Wegbeschreibung und einer Karte wagen wir uns also ins Abenteuer. Die erste Tagesetappe führt fast Ausschließlich über die offenen Lavafelder und so haben wir keine Probleme uns zurecht zu finden. Auch von den Bambusstecken die die Holländer kaum gesehen haben entdecken wir etliche, wobei die meisten jedoch vom Wind umgeworfen wurden. Wir liegen prinzipiell gut in der Zeit und so stellen wir eigentlich fast alle Bambusstecken die wir finden wieder auf (wenn wir hundertprozentig sicher sind auf der richtigen Route zu sein), was in den kompakten Lavafeldern jedoch zuweilen sehr schweißtreibend ist. Über Lavafelder geht es so über einen Pass und von dort über Altschneefelder und einen Grat in eine wunderschönes idyllisches Tal mit einem kleinen Bach. In der kleinen Oase inmitten der Lavawüste machen wir unsere Mittagspause. Um nicht ständig den Bach durchqueren zu müssen wählen wir eine etwas höhere Route, was wir jedoch mit einigen extra Höhenmetern erkaufen. Schließlich hat Nadine von den extra Höhenmetern jedoch die Nase voll, wir begeben uns wieder in Flußtal gerade rechtzeitig um keine unnötigen Bachdurchquerungen machen zu müssen. hier wechselt der Weg nun auf die andere Bachseite und während ich mit mehreren gewagten Sprüngen trockenen Fußes auf die andere Seite kommen will es Nadine noch etwas weiter unten probieren. Leider gibt es keine geeignete stelle mehr und ehe sie sich versieht ragen steile Wände zu beiden Seiten des Baches auf, so daß wir eine weile getrennt laufen. Letztendlich findet Nadine jedoch eine stelle um auf meine Seite zu wechseln. Glücklicherweise bleiben wir immer irgendwie auf der Richtigen Route und so kommen wir eigentlich sehr gut voran. Lediglich auf dem letzen Kilometer, als es gilt einige tiefe und Steile Bachrinnen zu durchqueren ist vom Weg und von den Bambusstangen keine Spur mehr zu sehen. Dank der Wegbeschreibung der Holländer finden wir jedoch den Campingplatz. Am zweiten Tag soll die Routenfindung eigentlich noch viel schwieriger werden, doch wir haben wieder Glück und stolpern mehrmals über die am Boden liegenden Bambusstangen, so daß wir bis auf einige kleinere Abdrifter wieder genau auf dem Weg bleiben (und auch wieder kräftig umgefallenen Stangen aufstellen). So finden wir auch die Stelle an der der Weg von den Lavafeldern wieder in den Wald führt problemlos. Unten im Tal müssen wir dann lediglich noch einem altem Fahrweg folgen. Prinzipiell läuft alles wieder super, wäre da nicht unser Versuch gewesen einem anderen Wanderweg (Sendero Esmeralda) zu folgen, der direkt am Flußufer entlang führen sollte und letztendlich, sehr zu Nadines Begeisterung, mehrmals mitten im Bambusgestrüpp endet, so daß wir wieder umdrehen. Zurück auf dem Fahrweg kommen wir so schnell voran, daß wir am Abend dann schon wieder an unserem Ausgangspunkt der Wandertour ankommen. Netterweise liegt hier genau ein kostenloser Campameto, so daß wir hier unsere letzte Nacht in Chile verbringen. Leider nicht unsere geruhsamste Nacht in Chile haben wir doch eine riesige Kuhherde als Nachbarn die die ganze Nacht laut am "muhen" ist.
 

I

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