|
Schneeschuhwanderung:
Im Sommer ist der Yosemite NP ein absolutes Wanderparadies doch
wenn der Park im Winter im Schnee versinkt zieht es nur noch ein paar
Skifahrer hierher. Von den 4 Mio Besuchern die jährlich hierher
kommen kann man jetzt nichts ahnen, obwohl der Park auch im Winter
für Skitouren und Schneeschuhwanderungen äußerst attraktiv
ist. Wir haben uns also kurz nach Weihnachten ein paar Schneeschuhe
zugelegt und machen uns nun auf zu einer fünftägigen Schneeschuhwanderung.
Unser Wilderness Permit haben wir problemlos von den Rangern bekommen
und obwohl wir vorhaben abseits der im Winter markierten Routen (auf
den Sommertrails) unterwegs zu sein meinen sie, daß wir eigentlich
keinerlei Probleme haben dürften. Lediglich anstrengend würde
es werden, da wir nur einige alte Baummarkierungen als Orientierungshilfe
hätten und außerdem das Wandern im ungespurten Schnee kraftraubend
sei. |
|
Dewey
Point: Am ersten Tag, nachdem wir noch an einer kleinen Ranger
geführten Schneeschuhwanderung teilgenommen haben, machen wir
uns auf dem Weg zum Dewey Point. Der 7,5 Km langen Trail ist der einzige
offizielle Wintertrail auf dem wir die nächsten Tage unterwrgs
sein werden, und so kommen wir flott voran. Kurz vor Sonnernuntergang
erreichen wir dann den angepeilten Aussichtspunkt. Welch ein Ausblick! |
|
Vollmond:
Wir haben gerade die Tage um den Vollmond und so stiefeln wir Nachts
nochmal los. Der Mond ist so hell daß wir keinerlei Probleme
haben uns in der verschneiten Landschaft zurechtzufinden. Einziger
Haken: Es ist schweinekalt! |
|
Schneecamping:
Dank unserer Wildernes Permit dürfen wir hier überall
zelten, doch wegen der Schneebedingungen ist das etwas anspruchsvoller
als sonst. Zunächst müssen wir jedes mal an unserem Zeltplatz
den Schnee platttrampeln. Unsere Isomatten sind etwas dünn und
auf dem frostigem Untergrund haben wir so ganz schön kalte Hintern.
Wir versuchen uns zu helfen indem wir uns unsere Rettungsfolie unterlegen,
doch so richtig gut hilft das auch nicht. Die meisten Bäche sind
zugefroren und so müssen wir uns stets auch noch unser Wasser
schmelzen, was Nadine immer nebenbei beim kochen macht. Auch der Toilettengang
ist nicht ganz so einfach, da wir uns ja immer erst durch einem halben
Meter Schnee graben müssen, bevor wir unsere kleine Toilettengrube
anlegen können. Wir haben aber Glück und die Nächte
sind nicht ganz so kalt und tagsüber wird es bei wolkenlosem
Himmel sogar richtig schön warm. |
|
Trail
Breaking: Ok. es ist zwar etwas anstengender eine frische Spur
in den Schnee zu legen, aber einfach tagelang in den jungfräulichen
Schnee hineinzulaufen ist schon ein herrliches Gefühl! |
|
Baummarkierung:
Das hier ist eine frische und sehr gut zu erkennende Baummarkierung.
Meist sind sie jedoch viele Jahre alt und bereits wieder stark verwachsen,
wodurch sie aus größerer Entfernung kaum mehr zu sehen
sind. Wir haben jedoch keinerlei Probleme den Weg zu finden. |
|
Taft
Point: Unser zweiter Aussichtspunkt und Übernachtungsplatz
liegt am Taft Point. Wir haben wieder einen herrlich warmen Tag doch
nach Einbruch der Nacht verkrümelt sich Nadine wieder ins Zelt
während Martin wieder unsere Lebensmittel bärensicher den
Baum hochzieht (was wir mittlerweile gut beherrschen) und nochmal
bei Vollmond den Aussichtspunkt genießt. |
|
Bärenspur:
Liegt der Schnee zu hoch können die Schwarzbären keine
Nahrung mehr finden und so gehen sie in den Winterschlaf (Hybernation).
Eigentlich sollen alle Bären hier oben bereits im Winterschlaf
sein, doch so wie es aussieht gibt es anscheinend einige Schlafwandler.
Insgesamt sehen wir drei Bärenspuren, wobei diese die frischeste
ist. |
|
Sentinel
Dome: Vom knapp 2500m hohen Sentinel Dome aus haben wir während
unserer Mittagspause eine herrliche 360° Rundumsicht, die wir
bei strahlendem Sonenschein auch ausgiebig genießen. |
|
Glacier
Point: Vermutlich der beste Aussichtspunkt im Yosemite Valley
liegt am Glacier Point, weshalb er im Sommer auch hoffnungslos überlaufen
ist. Im Winter führt jedoch lediglich ein Langlaufspur hierher.
Wäre nicht außerdem noch eine Skihütte (Übernachtung
mit Vollpension und Getränken für 120$) hier hinten gelegen
würde sich nahezu niemand hierher verirren. Nachdem wir die letzten
2,5 Tage völlig alleine durch den Park gewandert sind treffen
wir nun auf sechs Hüttengäste, die hier das Wochenende verbringen.
Wir bauen etwa 300m von der Hütte entfernt am Anfang des Panorama
Trails unser Zelt auf. |
|
|
|
Zeltplatz
mit Aussicht: Unser Zeltplatz mit Aussicht am Glacier Point. |
|
Half
Dome bei Vollmond: Einen Tag früher hätten wir noch
den Vollmond neben dem Half Dome bei Sonnenuntergang bewundern dürfen,
doch so spitzt er auf einmal im dunkeln hinter der Felskuppel hervor.
Gemeinsam mit den sechs Hüttenbewohnern und ihrem Guide harren
wir in der Kälte aus um diesem Naturschauspiel beizuwohnen. Einer
der Hüttenbewohner hat jedoch Mittleid und bringt uns anschließend
eine heiße Schokolade aus der Hütte! |
|
Sachen
trocken: Wir stecken ja ständig fast bis über beide
Ohren im Schnee, und so ist es kein Wunder, daß unsere Schuhe
und Socken stets tropfnass sind. Dank der warmen kalifornischen Sonne
können wir alles aber immer wieder mal trockenen. |
|
Kalte
Füße: Für ein schönes Photo muß man
hin und wieder mal ein kleines (kaltes) Opfer bringen. |
|
Offene
Ferse: Ob es daran liegt, daß Nadine schon monatelang keine
geschlossenen Schuhe mehr getrage hat oder an den Schneeschuhenwissen
wir nicht, doch Nadine hat sich bereits am ersten Tag unserer Tour
riesige offene Blasen an den Fersen gelaufen. Nadine hat die Wunden
zwar etwas verarzten können doch angenehm wurde das Laufen davon
noch lange nicht. So hat sie jeden Tag tapfer wieder in ihre Schuhe
angezogen und letztendlich sogar die Schuhsohlen rausgenommen, um
mehr Platz für ihre Ferse zu machen. Nächstes mal werden
wir aber auf alle Fälle Blasenpflaster mit dabei haben! |
|
Panorama
Trail: Den Abschluss unserer Wandertour bildet der Panorama Trail,
der uns den ganzen Tag mit stets herrlichen Ausblicken auf das Yosemite
Tal und die Rückseite des Half Dome verwöhnt. Wir sind wieder
einmal die ersten, die diesen Trail seit dem letzten Schneefall gehen
und dürfen uns so unseren Weg selber suchen, doch da der Weg
meist einer breiten mehrspurigen Autobahn ähnelt (an einer Stelle
liegt mal kein Schnee und wir können Teerreste erspähen!!!)
haben wir keinerlei Orientierungsprobleme. |
|
Eisiger
Abstieg: Neben dem Nevada Fall führt ein steiler Pfad bergab.
Durch die warmen Tage und die kalten Nächte ist der Pfad manchmal
abgetaut, manchmal jedoch sehr eisig. Dank unserer Schneeschuhe, die
wegen ihrer "Krallen" auch auf Eis guten Halt haben, kommen
wir jedoch wohlbehalten unten an. |
|
|
Weitere Highlights im Yosemite Nationalpark:
|
|
El
Capitan: Die riesige Granitfelswand des El Capitan ist bei Kletterern
in der ganzen Welt bekannt. Auch wenn die schnellsten die Felswand
in einem Tag durchsteigen müssen die meisten jedoch irgendwo
in der Felswand campieren. |
|
Yosemite
Falls: Der dreistufige Yosemite Fall ist der größte
Wasserfall Nordamerikas. |
|
Hirsch:
Einige der Hirsche hier im Tal sind anscheinend nicht mehr ganz
so wild und dieses Exemplar läuft gut einen Kilometer gemütlich
vor uns her. Alle paar Meter begegnet er Touristen die ihm entgegenkommen,
doch davon läßt er sich nicht beeindrucken. |
|
Mirror
Lake: Im Winter und Frühjahr staut sich der Tenaya Creek
zu einem kleinem See an, und da es in dem engen Tal sehr windstil
ist spiegeln sich die umliegendem Bergspitzen auf der glatten Wasseroberfläche. |
|
Giant
Sequoias: Am südlichen Ende des Yosemite Parks bildet die
Mariposa Grove (Schmettelings (span.) Wäldchen (engl.)) die Heimat
der riesigen Sequoias. Obwohl die Sequoias weder die ältesten
(Bristlecone Pine mit über 4600 Jahren), oder grössten (Redwoods
mit 115m) Bäume sind, noch die mit den dicksten Stämmen
(Montezuma Zypresse in Mexiko) sind sie trotzdem weltberühmt
als die Lebewesen mit dem größten Gesamtvolumen. Sequoias
können bist zu 94m groß werden und ein Alter von etwa 3000
Jahren erreichen. Sequoias benötigen übrigens regelmäsige
Waldbrände, denn dadurch werden konkurrierende Bäume beseitigt
und der offene mineralhaltige Boden und direktes Sonnenlicht helfen
den Sequoiasamen zu keimen. Der etwa 1800 Jahre alte Grizzly Giant
ist einer der größten Bäume in der Mariposa Grove.
Der riesige Ast auf der rechten Seite des Baumes hat einen Durchmesser
von 2m und ist somit dicker als alle anderen Bäume hier (außer
Sequoias). |
|
Calofornia
Tunnel Tree: 1895 wurde ein Tunnel in diesen Baum geschnitten,
so daß Pferdekutschen durch ihn hindurchfahren konnten (damals
eine grosse Touristenattraktion). Der eigentlich berühmtere Tunnelbaum,
der Wawowa Tunnel Tree, lag etwas weiter oben im Wald, doch unter
den Schneemassen im Winter 1969 ist er damals umgestürzt |
|
Übernachtungsplatz:
Wir übernachten zwar in der Mariposa Grove, doch da wir 30m Abstand
von Bächen und Wegen halten müssen können wir natürlich
nicht ganz so nahe an einer Sequoia zelten. |
|
Clothspine
Tree (li) und Telescope Tree: Viele Waldbrände haben diesen
Baum so ausgehölt, daß ein Auto problemlos durch ihn durchfahren
könnte. Noch viel erstaunlicher ist der Telescope Tree, der komplett
von innen ausgehölt ist. Trotzdem lebt der Baum weiter und produziert
auch noch Samen. |
|