Schneeschuhtour im Yosemite Nationalpark: 2009

Land: USA Tour / Berg: Yosemite
Start: Badger Pass Ende: Yosemite Valley
Route:

Pohono Trail Dewey Point, Taft Point,), Sentinel Dome, Glacier Point, Panorama Trail

Distanz:   Dauer: 5 Tage
Versorgung: Selbstversorgung, Camping    
Schwierigkeiten::

Im Winter mit Schneeschuhen, Wege meist nicht gespurt

Rating: Weltklasse tour mit viel Zeit um die aussicht zu geniessen
 
Schneeschuhwanderung: Im Sommer ist der Yosemite NP ein absolutes Wanderparadies doch wenn der Park im Winter im Schnee versinkt zieht es nur noch ein paar Skifahrer hierher. Von den 4 Mio Besuchern die jährlich hierher kommen kann man jetzt nichts ahnen, obwohl der Park auch im Winter für Skitouren und Schneeschuhwanderungen äußerst attraktiv ist. Wir haben uns also kurz nach Weihnachten ein paar Schneeschuhe zugelegt und machen uns nun auf zu einer fünftägigen Schneeschuhwanderung. Unser Wilderness Permit haben wir problemlos von den Rangern bekommen und obwohl wir vorhaben abseits der im Winter markierten Routen (auf den Sommertrails) unterwegs zu sein meinen sie, daß wir eigentlich keinerlei Probleme haben dürften. Lediglich anstrengend würde es werden, da wir nur einige alte Baummarkierungen als Orientierungshilfe hätten und außerdem das Wandern im ungespurten Schnee kraftraubend sei.
 
Dewey Point: Am ersten Tag, nachdem wir noch an einer kleinen Ranger geführten Schneeschuhwanderung teilgenommen haben, machen wir uns auf dem Weg zum Dewey Point. Der 7,5 Km langen Trail ist der einzige offizielle Wintertrail auf dem wir die nächsten Tage unterwrgs sein werden, und so kommen wir flott voran. Kurz vor Sonnernuntergang erreichen wir dann den angepeilten Aussichtspunkt. Welch ein Ausblick!
 
Vollmond: Wir haben gerade die Tage um den Vollmond und so stiefeln wir Nachts nochmal los. Der Mond ist so hell daß wir keinerlei Probleme haben uns in der verschneiten Landschaft zurechtzufinden. Einziger Haken: Es ist schweinekalt!
 
Schneecamping: Dank unserer Wildernes Permit dürfen wir hier überall zelten, doch wegen der Schneebedingungen ist das etwas anspruchsvoller als sonst. Zunächst müssen wir jedes mal an unserem Zeltplatz den Schnee platttrampeln. Unsere Isomatten sind etwas dünn und auf dem frostigem Untergrund haben wir so ganz schön kalte Hintern. Wir versuchen uns zu helfen indem wir uns unsere Rettungsfolie unterlegen, doch so richtig gut hilft das auch nicht. Die meisten Bäche sind zugefroren und so müssen wir uns stets auch noch unser Wasser schmelzen, was Nadine immer nebenbei beim kochen macht. Auch der Toilettengang ist nicht ganz so einfach, da wir uns ja immer erst durch einem halben Meter Schnee graben müssen, bevor wir unsere kleine Toilettengrube anlegen können. Wir haben aber Glück und die Nächte sind nicht ganz so kalt und tagsüber wird es bei wolkenlosem Himmel sogar richtig schön warm.
 
Trail Breaking: Ok. es ist zwar etwas anstengender eine frische Spur in den Schnee zu legen, aber einfach tagelang in den jungfräulichen Schnee hineinzulaufen ist schon ein herrliches Gefühl!
 
Baummarkierung: Das hier ist eine frische und sehr gut zu erkennende Baummarkierung. Meist sind sie jedoch viele Jahre alt und bereits wieder stark verwachsen, wodurch sie aus größerer Entfernung kaum mehr zu sehen sind. Wir haben jedoch keinerlei Probleme den Weg zu finden.
 
Taft Point: Unser zweiter Aussichtspunkt und Übernachtungsplatz liegt am Taft Point. Wir haben wieder einen herrlich warmen Tag doch nach Einbruch der Nacht verkrümelt sich Nadine wieder ins Zelt während Martin wieder unsere Lebensmittel bärensicher den Baum hochzieht (was wir mittlerweile gut beherrschen) und nochmal bei Vollmond den Aussichtspunkt genießt.
 
Bärenspur: Liegt der Schnee zu hoch können die Schwarzbären keine Nahrung mehr finden und so gehen sie in den Winterschlaf (Hybernation). Eigentlich sollen alle Bären hier oben bereits im Winterschlaf sein, doch so wie es aussieht gibt es anscheinend einige Schlafwandler. Insgesamt sehen wir drei Bärenspuren, wobei diese die frischeste ist.
 
Sentinel Dome: Vom knapp 2500m hohen Sentinel Dome aus haben wir während unserer Mittagspause eine herrliche 360° Rundumsicht, die wir bei strahlendem Sonenschein auch ausgiebig genießen.
 
Glacier Point: Vermutlich der beste Aussichtspunkt im Yosemite Valley liegt am Glacier Point, weshalb er im Sommer auch hoffnungslos überlaufen ist. Im Winter führt jedoch lediglich ein Langlaufspur hierher. Wäre nicht außerdem noch eine Skihütte (Übernachtung mit Vollpension und Getränken für 120$) hier hinten gelegen würde sich nahezu niemand hierher verirren. Nachdem wir die letzten 2,5 Tage völlig alleine durch den Park gewandert sind treffen wir nun auf sechs Hüttengäste, die hier das Wochenende verbringen. Wir bauen etwa 300m von der Hütte entfernt am Anfang des Panorama Trails unser Zelt auf.
 
 
Zeltplatz mit Aussicht: Unser Zeltplatz mit Aussicht am Glacier Point.
 
Half Dome bei Vollmond: Einen Tag früher hätten wir noch den Vollmond neben dem Half Dome bei Sonnenuntergang bewundern dürfen, doch so spitzt er auf einmal im dunkeln hinter der Felskuppel hervor. Gemeinsam mit den sechs Hüttenbewohnern und ihrem Guide harren wir in der Kälte aus um diesem Naturschauspiel beizuwohnen. Einer der Hüttenbewohner hat jedoch Mittleid und bringt uns anschließend eine heiße Schokolade aus der Hütte!
 
Sachen trocken: Wir stecken ja ständig fast bis über beide Ohren im Schnee, und so ist es kein Wunder, daß unsere Schuhe und Socken stets tropfnass sind. Dank der warmen kalifornischen Sonne können wir alles aber immer wieder mal trockenen.
 
Kalte Füße: Für ein schönes Photo muß man hin und wieder mal ein kleines (kaltes) Opfer bringen.
 
Offene Ferse: Ob es daran liegt, daß Nadine schon monatelang keine geschlossenen Schuhe mehr getrage hat oder an den Schneeschuhenwissen wir nicht, doch Nadine hat sich bereits am ersten Tag unserer Tour riesige offene Blasen an den Fersen gelaufen. Nadine hat die Wunden zwar etwas verarzten können doch angenehm wurde das Laufen davon noch lange nicht. So hat sie jeden Tag tapfer wieder in ihre Schuhe angezogen und letztendlich sogar die Schuhsohlen rausgenommen, um mehr Platz für ihre Ferse zu machen. Nächstes mal werden wir aber auf alle Fälle Blasenpflaster mit dabei haben!
 
Panorama Trail: Den Abschluss unserer Wandertour bildet der Panorama Trail, der uns den ganzen Tag mit stets herrlichen Ausblicken auf das Yosemite Tal und die Rückseite des Half Dome verwöhnt. Wir sind wieder einmal die ersten, die diesen Trail seit dem letzten Schneefall gehen und dürfen uns so unseren Weg selber suchen, doch da der Weg meist einer breiten mehrspurigen Autobahn ähnelt (an einer Stelle liegt mal kein Schnee und wir können Teerreste erspähen!!!) haben wir keinerlei Orientierungsprobleme.
 
Eisiger Abstieg: Neben dem Nevada Fall führt ein steiler Pfad bergab. Durch die warmen Tage und die kalten Nächte ist der Pfad manchmal abgetaut, manchmal jedoch sehr eisig. Dank unserer Schneeschuhe, die wegen ihrer "Krallen" auch auf Eis guten Halt haben, kommen wir jedoch wohlbehalten unten an.
 
 
Weitere Highlights im Yosemite Nationalpark:
 
El Capitan: Die riesige Granitfelswand des El Capitan ist bei Kletterern in der ganzen Welt bekannt. Auch wenn die schnellsten die Felswand in einem Tag durchsteigen müssen die meisten jedoch irgendwo in der Felswand campieren.
 
Yosemite Falls: Der dreistufige Yosemite Fall ist der größte Wasserfall Nordamerikas.
 
Hirsch: Einige der Hirsche hier im Tal sind anscheinend nicht mehr ganz so wild und dieses Exemplar läuft gut einen Kilometer gemütlich vor uns her. Alle paar Meter begegnet er Touristen die ihm entgegenkommen, doch davon läßt er sich nicht beeindrucken.
 
Mirror Lake: Im Winter und Frühjahr staut sich der Tenaya Creek zu einem kleinem See an, und da es in dem engen Tal sehr windstil ist spiegeln sich die umliegendem Bergspitzen auf der glatten Wasseroberfläche.
 
Giant Sequoias: Am südlichen Ende des Yosemite Parks bildet die Mariposa Grove (Schmettelings (span.) Wäldchen (engl.)) die Heimat der riesigen Sequoias. Obwohl die Sequoias weder die ältesten (Bristlecone Pine mit über 4600 Jahren), oder grössten (Redwoods mit 115m) Bäume sind, noch die mit den dicksten Stämmen (Montezuma Zypresse in Mexiko) sind sie trotzdem weltberühmt als die Lebewesen mit dem größten Gesamtvolumen. Sequoias können bist zu 94m groß werden und ein Alter von etwa 3000 Jahren erreichen. Sequoias benötigen übrigens regelmäsige Waldbrände, denn dadurch werden konkurrierende Bäume beseitigt und der offene mineralhaltige Boden und direktes Sonnenlicht helfen den Sequoiasamen zu keimen. Der etwa 1800 Jahre alte Grizzly Giant ist einer der größten Bäume in der Mariposa Grove. Der riesige Ast auf der rechten Seite des Baumes hat einen Durchmesser von 2m und ist somit dicker als alle anderen Bäume hier (außer Sequoias).
 
Calofornia Tunnel Tree: 1895 wurde ein Tunnel in diesen Baum geschnitten, so daß Pferdekutschen durch ihn hindurchfahren konnten (damals eine grosse Touristenattraktion). Der eigentlich berühmtere Tunnelbaum, der Wawowa Tunnel Tree, lag etwas weiter oben im Wald, doch unter den Schneemassen im Winter 1969 ist er damals umgestürzt
 
Übernachtungsplatz: Wir übernachten zwar in der Mariposa Grove, doch da wir 30m Abstand von Bächen und Wegen halten müssen können wir natürlich nicht ganz so nahe an einer Sequoia zelten.
 
Clothspine Tree (li) und Telescope Tree: Viele Waldbrände haben diesen Baum so ausgehölt, daß ein Auto problemlos durch ihn durchfahren könnte. Noch viel erstaunlicher ist der Telescope Tree, der komplett von innen ausgehölt ist. Trotzdem lebt der Baum weiter und produziert auch noch Samen.
 

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