MALAYSIA: 06.03. - 11.03.2005

Route: Tenah Merah, Kuala Besut, Pulau Pehentian Besar, Kuala Besut, Cherating, Kuantan, Johor Bahru, Melaka, Kuala Lumpur, Georgetown

Geradelte Kilometer: 1688 Km          Höhenmeter: 3400m

 
Vorwort: Im Unterschied zu den den meisten Südostasiatischen Ländern ist die Staatsreligion in Malaysia nicht der Buddhismus sondern der Islam. Anders als im Nahen Osten können die Frauen sich hier jedoch relativ frei und normal bewegen, obwohl sie  auch hier ein Kopftuch tragen müssen. Malaysia ist aber eine Multikulturelle Gesellschaft, wobei die beiden stärksten ausländischen Gruppierungen die Chinesen und die Inder bilden. Wie auch in Singapur, wenn auch nicht ganz so erfolgreich, haben sich auch die Malaien untereinander arrangiert und leben friedlich nebeneinander. Besonders reizvoll hat sich die multikulturelle Gesellschaft auf die Küche ausgewirkt, denn vom traditionellen muslimischen Gericht über die chinesischen Suppen bis hin zum Indischen Brot mit Sauce (Nan mit Dhal) kann man hier alles bekommen, was das Herz begehrt. Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut und meist hat man als Radler sogar eine eigene Spur (den Pannenstreifen). Auch die Zeltplatzsuche stellte bis auf eine Ausnahme keine größere Probleme. Für Radreisende ist Malaysia ein wunderbares Land und es gibt allerhand zu erleben (tauchen, schnorcheln, Nationalparks, Berge, tolle Strände, ...).
 
Pulau Perhentian Besar: Nach nur 130 Km die wir radelnd in Malaysia zurückgelegt hatte kamen wir nach Kuala Besut, den Hafenort in dem die Schiffe auf die Perhentian Inseln fahren. Die beiden Inseln ( kleine Insel "Pulau Kecil" und große Insel "Pulau Besar") sollten bis auf Urwald und einige Sandstrände nur über einen kleinen Trampelpfad verfügten. Daher ließen wir unsere Fahrräder samt einiger Gepäckstücke in dem Büro des Reisebüros zurück, in dem wir unser Schiffsticket gekauft hatten. Bei etwas rauer See (Nadine wurde ziemlich schlecht) ging es dann in einer zweistündigen Überfahrt auf die große Insel, die sowohl etwas ruhiger war als auch über die schöneren Schnorchelmöglichkeiten verfügte. Von den drei Inseln die wir bisher besucht hatten war es hier mit Abstand am ruhigsten. Es lockten idyllische weise Sandstrände  mit schattenspendenden Kokosnußpalmen. Wollte man von einem zum anderen Strand mußte man entweder eine ganze weile über Uferfelsen klettern oder sich ein Taxiboot mieten. Natürlich gab es weder einen Supermarkt oder andere Infrastruktureinrichtungen, die über Restaurants hinausgingen.
 
Schnorcheln: Ein paar Meter von unserem Resort entfernt gab es ein schönes Riff zum schnorcheln. Dank unserer eigenen Schnorchelausrüstung konnten wir  zu fast jeder Tages- und Nachtzeit zum Schnorcheln losziehen. Und was haben wir nicht alles gesehen! Neben den ganz normalen Riff-Fischen, die es überall zu sehen gibt haben wir unter anderem Haie (schwarze Flossenspitze), blaugepunktete Rochen, mehrere Clownfische (der berühmte "Nemo" im gleichnamigen Zeichentrickfilm), ein große grüne Meeresschildkröte und Barrakudas gesehen. Wir haben zwar versucht mit unserer Kamera ein paar Unterwasserphotos zu machen, doch irgendwie waren alle Bilder so unscharf, daß man nichts erkennen konnte. Am besten wurde noch das Bild, das wir vom Boot aus machten.
 
Tauchen auf Pulau Perhentian Besar: Nachdem ich ja meinen Tauchkurs erfolgreich bestanden hatte, wollte ich auf Pulau Perhentian Besar natürlich auch eine Runde tauchen gehen. Nach ein paar Tagen hatte ich dann auch eine günstige und seriöse Tauchschule ausfindig gemacht und mich zu 2 Tauchgängen angemeldet. Peinlich wurde es, als sie nach meinen Tauchausweis und meinem Tauchbuch fragten und ich feststellte, daß ich beides bei meinem Fahrrad auf dem Festland gelassen hatte. Zum Glück waren die Tauchlehrer nicht absolut verbissen und so durfte ich durch das Absolvieren der schriftlichen Tauchprüfung (Multiple Choice Test) meine Fähigkeiten nachweisen. Am nächsten Morgen ging es dann mit Uda, meinem Malaiischen Führer und zwei weiteren Tauchern unter Wasser. Neben einer Muräne, Königsfischen einem Queenfisch haben wir auch Fische gesehen, denen ich nachts nicht alleine auf der Straße begegnen möchte. Absolutes Highlight des ersten Tauchganges waren aber zwei riesige Rochen (Durchmesse ohne Schwanz etwa 1,5m!!!) die direkt auf uns zugeschwebt kamen und dann an uns vorbeizogen, nur um direkt neben uns eine 180° Kurve hinzulegen und wieder von dannen zu schweben. Begleitet wurden die beiden absolut majestätischen Geschöpfe von einer großen Gruppe von Königsfischen, die den beiden Rochen wie Bodyguards folgten. Am nächsten Tag ging es dann zu meinem zweiten Tauchgang. Auch dieser Tauchplatz hatte eine faszinierende Fischwelt zu bieten: Bambus Haie, diverse Rochenarten, Muränen, eine Riesenmuräne (Durchmesser etwa 40 cm), große Barrakudaschwärme und 2 Triggerfische, die es sich nicht nehmen ließen uns anzugreifen (wir konnten sie mit unseren Flossen abwehren). Neben den schönen Gefühl des nahezu schwerelos durchs Wasser gleiten ist vor allem die Unterwasserwelt absolut faszinierend. Beim Tauchen (bzw. Schnorcheln) kann man so viele unterschiedlich Tiere aus unmittelbarer beobachten, ohne daß sie panikartig vor einem flüchten, wie man es sonst nur in einem Tiergarten  erleben kann.
 
Lederschildkröten: Der kleine Ort Rantau Abang an der malaiischen Ostküste ist der einzige Ort weltweit, an den die seltenen Lederschildkröten kommen um ihre Eier abzulegen. Jährlich kommen dies riesigen Kolosse, mit einem Gewicht bis zu 900 Kg übrigens die größte Schildkrötenart, von Mai bis September an diesen Strand um ihre 90 bis 120 Eier abzulegen. Abwohl die Lederschildkröten sehr reiselustig sind, es wurden sogar in Japan (5900 Km von Rantau Abang entfernt) schon Lederschildkröten beobachtet, sind sie nur in den asiatischen Meeren anzutreffen. Leider fallen trotz der vielen Eier die eine Schildkröte jährlich legt die meisten kleinen Schildkröten den vielen gefährlichen Raubtieren zum Opfer (Haie und Menschen, die neben Schildkröten auch Schildkröteneier als Delikatessen ansehen), so daß diese eindrucksvollen Meereslebewesen stark vom aussterben bedroht sind.
 
Batik Malaysia: Bisher haben wir immer gedacht, daß man mit Batik die bunt gefärbten "Hippie"-Stoffe bezeichnet. In Malaysia bedeutet Batik jedoch, daß ein Stoff irgendwie eingefärbt ist und dabei ein Muster erhalten hat. Neben dem klassischen Hippie-Batik wird so zum Beispiel auch Seidenmalerei als Batik bezeichnet. In einem Kulturzentrum in Cherating konnten wir sehen, wie ein klassisches malaiisches Batik gefertigt wird. Zunächst wird auf einen aufgespannten weißen Stoff mit geschmolzenem Kunstwachs (Paraffin oder Kolofonium) ein Bild gemalt. Anschließend kommt das so bemalte Stoffstück kurz in eine Fixiererflüssigkeit und anschließend in die Farbe (die klassische Farbe ist Dunkelblau). Nun wird zuerst die überflüssige Farbe mit Wasser aus dem Stoff gewaschen und zu guter letzt wird dann noch das Wachs mit heißem Sodawasser ausgewaschen. Ein geübter Künstler braucht so nur wenige Minuten, bis er ein Batik erstellt hat.
 
Martial Arts: Bei der Batikdemonstration hatten wir erfahren, daß am Nächsten Tag so eine Art Tag der offenen Türe in dem Kulturzentrum war und daher Vorführungen zu vielen traditionellen malaiischen Traditionen dargeboten werden sollten. Bereits ein paar Tage zuvor war ich in unserem Reiseführer über den Begriff "martial arts" gestolpert, doch auch unter der deutschen Übersetzung "Kriegskunst" konnte ich mir kein Richtiges Bild darüber machen was darunter zu verstehen sei. Als ich dann die "martial arts" - Vorführung sah, war dann natürlich sofort klar um was es sich handelte. Mit "martial arts" bezeichnet man ein "Kampfsportart", vergleichbar mit Tekwando oder Karate, die jedoch "getanzt" wird. Begleitet wurden die Darbietungen von einer Musikgruppe. Selbst trotz der Musik war der künstlerische Charakter oft nur zweitrangig, wurde doch auch mit Messern "getanzt" (gekämpft würde besser passen). Erstaunlich war für uns vor allem, daß in einem Land in dem der Islam Staatsreligion ist auch Mädchen diesen "Kampfsport" ausüben und sogar vorführen durften.
 
Affenarbeit: Neben vielen anderen Vorführungen fanden wir vor allem die Vorführung eines kokosnußpflückenden Affen interessant. Die zum Kokosnußpflücken eingesetzten Affen werden in einer Schule in Thailand ausgebildet. Den Affen wird dort sogar beigebracht zwischen alten und jungen Kokosnüssen zu unterscheiden und die jeweils geforderte Menge zu pflücken. Nachdem er seinen Auftrag erhalten hatte raste unser angeleinter Affe in Windeseile die Palme hoch, drehte wie gefordert einen jungen und eine alte Kokosnuß los und kam umgehend zu seinem Besitzer zurück. Zur Belohnung bekam unser Affe dann den Saft der jungen Kokosnuß serviert, den er genüßlich durch einen Strohhalm trank. Einzig ein (natürlich) deutschen Tourist der meinte er müsse für seine perfekte Videoaufnahme dem trinkenden Affen fast auf den Schoß klettern veranlasste den Affen mal kurz die (erschreckend langen) Zähne zu fletschen (der Tourist wich unter dem Gelächter der Umstehenden erschrocken zurück).
 
Islam in Malaysia: In Malaysia ist die Staatsreligion der Islam und wir waren schon gespannt darauf, wie man hier, so weit von seiner Heimat entfernt, den Koran auslegen würde. Zunächst einmal fiel uns auf, daß die Moscheen einen auffallend futuristischen Baustiel aufwiesen. Erfreulich fanden wir auch, daß die Frauen, obwohl auch hier unters Kopftuch "gezwungen" (vielleicht tragen sie es aber auch gerne freiwillig), sich ansonsten sehr frei bewegen konnten. Anders als in den arabischen Ländern sieht man Sie hier auf den Märkten und in den Restaurants am arbeiten, und auch Fahrrad und Motorrad fahren dürfen sie in Malaysia. Uns und vor allem mir gegenüber haben sie sich auch vollkommen normal verhalten (normal in dem Sinne, wie sich auch die malaiischen Männer verhalten haben). Ansonsten brachte Malaysia auch wieder einen der größten Vorteile der islamischen Länder für uns mit sich: Nahezu keine Besoffenen oder betrunkene Auto-, Lkw- oder Busfahrer! Erstaunt haben uns auch die ernaehrungsgewohnheiten der Malaien.Wie auch in den anderen muslimischen Ländern die wir besucht haben wird anscheinend auch hier Wohlstand mit einer gewissen Körperfülle zum Ausdruck gebracht! Im durchschnitt wiegen so die Malaien (Männer und Frauen) um die Hälfte mehr als die Thais!
 
Johor Bahru: Wir waren bereits 19 Tage unterwegs, als wir Johor Bahru am Südzipfel von Malaysia erreichten. Johor Bahru ist die zweitgrößte Stadt Malaysias und lebt vor allem vom regen Austausch mit Singapur. Täglich pendeln viele Malaien zum Arbeiten mit ihren Mopeds nach Singapur und vollgeladene Lkws bilden eine lange Schlange an der Grenze. Auch wir besuchten von Johor Bahru aus den Stadtstaat Singapur. Mehr dazu im Länderbericht Singapur (kommt Anfang April).  
 
Riesen Fahrradrikscha: Obwohl das Boot mittlerweile wieder in Deutschland ist, haben wir immernoch viel zu viel Gepäck (Winterschlafsack für Nadine in Australien und 2 Schnorchelausrüstungen samt Flossen), so daß wir uns entschieden haben uns ein größeres Fahrrad mit mehr Stauraum zuzulegen. Da "unser neues" Bike jedoch etwas sehr groß geraten ist, ist Arbeitsteilung angesagt: Nadine lenkt, während ich strampeln darf. 
 
Kirchenübernachtung: Im Gegensatz zur Ostküste Malaysia mit ihren vielen einsamen Stränden ist die Westküste sehr stark besiedelt. Wir hatten dazu noch das Glück gegen Abend in eine besonders dicht besiedelte Gegend zu kommen, so daß wir einfach keinen vernünftigen Zeltplatz finden konnten (Am Vorabend hatten wir zwar einen Zeltplatz, jedoch lebte dort ein sehr aggressiver Ameisenstamm, der sogar ein kleines Loch in unser Zelt gefressen hatte, um an unsere Lebensmittelvorräte zu kommen. So hatten wir neben einer Ameisenstraße im Zelt auch mehrere Bißwunden). Die Sonne war schon längst wieder hinterm Horizont verschwunden, und wir hatten noch immer keinen Zeltplatz gefunden, als Nadine eine Kirche entdeckte. Wir fragten also bei ein paar Gemeindemitgliedern, die mit irgendwelchen Aufräumarbeiten beschäftigt waren, ob wir hinter der Kirche unser Zelt aufbauen dürften. Sie beratschlagten eine Weile und boten uns an unter einem überdachten Vorraum der Kirche zu schlafen. Für uns wurde sogar noch extra das Wasser angestellt, so daß wir Toilette und Dusche nutzen konnten. Abweisen hätten sie uns jedoch auch schlecht können, hatten wir doch Ostermontag. 
 
Kuala Lumpur: Wir hatten die letzten Tag wieder etwas länger Tagesetappen zurückgelegt (und das, obwohl es jeden Nachmittag teils sehr stark geregnet hat) um Kuala Lumpur bereits am Dienstag Abend zu erreichen (um unser Australienvisum zu beantragen). Kuala Lumpur ist eine der aufstrebenden Wirtschaftsmetropolen Asien. Zwar ist die Stadt nicht ganz so sauber wie Singapur, doch die Skyline ist nicht minder beeindruckend. Auch das öffentliche Verkehrsnetz ist super modern und gut ausgebaut. Die U-Bahn fährt hier ohne Fahrer unter der Stadt entlang und an den Stationen öffnen sich die Türen wie von Geisterhand. Ich fühle mich in dieser gespenstischen Anonymität unwohl. Auf den Straßen jedoch tobt das Leben und insbesondere der Verkehr, Little India und Chinatown sind alles andere als Oasen der Erholung. Wir hatten ein fensterloses Zimmerchen in einem gemütlichen Guesthouse mit dem Charme einer Französischen Villa. Auch sonst fühlten wir uns in der lebhaften Großstadt sehr wohl.
 
Petronas Towers: Wahrzeichen von Kuala Lumpur, bzw. von Malaysia, sind die Petronas Towers. Sie sind das eindrucksvolle Symbol für Malaysias Ziel bis 2020 ein volle Industrienation zu sein. Die 1998 fertiggestellten Türme sind mit ihren 491,5m die höchsten Zwillingstürme der Welt. Sie haben insgesamt 88 Etagen und sind in den Etagen 41 und 42 mit einer riesigen Brücke, der Skybridge, verbunden. Vom Grundriß her stellen die futuristisch aussehenden Petronas Towers einen achteckigen Stern, ein beliebtes islamisches Symbol, und die 5 Absätze der Türme repräsentieren die 5 Säulen des Islam. Eindrucksvoll auch die Fassade des 1,9 Billionen US$ teueren Gebäudes, die aus Glas und Edelstahl besteht.
 
1. Einladung seit Pakistan: Es fing bereits an zu dämmern, und wir hatten immer noch keinen Zeltplatz, als auf einmal ein starkes Gewitter losbrach. Zum Glück schafften wir es noch uns in ein Bushäuschen zu retten, bevor wir komplett durchnäßt waren. Nun saßen wir zwar vorläufig im trockenen, doch langsam wurde es immer dunkler und von Minute zu Minute schwanden unsere Hoffnungen noch einen guten Zeltplatz zu finden. Bereits auf den letzten 15 Km hatten wir keinen gesehen und in stockfinsterer Nacht würde es nun noch schwieriger werden. Hinter der Bushaltestelle lag eine Palmölplantage und in unserer aussichtslosen Lage fragten wir den Torwächter, ob wir nicht auf dem Plantagengelände unser Zelt aufbauen dürften. Der Torwächter führte ein paar Telefongespräche und verkündete uns kurz darauf, dass wir sogar in dem Hindu Tempel übernachten dürften. Wir sollten lediglich noch ein paar Minuten warten, bis die Abendpuja abgeschlossen wäre. Da waren wir also vor dem Regen gerettet worden und durften dazu noch in einem Hindu Tempel schlafen (bisher hatten wir schon zweimal in einer Kirche, einmal in einer Moschee und zweimal in einem Buddhistischer Tempel genächtigt). Wir freuten uns immer noch über unser Glück als plötzlich der Assistent Manager der Ölplantage (er war mittlerweile über uns unterrichtet worden) kam, um uns zu sich nach Hause einzuladen. Ein paar Minuten später saßen wir dann auch schon frisch geduscht bei einer Tasse Kakao im Wohnzimmer unserer Gastfamilie und erzählten von unserer Reise. Die Vorfahren des Assistent Managers stammten übrigens ursprünglich aus Sri Lanka. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück bei dieser außergewöhnlich herzlichen und netten Familie gelandet zu sein und nach den langen Monaten ohne eine Einladungen (die letzte Einladung war in Lahor in Pakistan im Juni 2004) fühlten wir uns hier gleich doppelt wohl.
 
Ölpalmen: Von unserem Gastgeber erfuhren wir endlich, was es mit den großen Palmplantagen auf sich hatte die viele Straßen an Malaysias Westküste säumten. Aus den Früchten der Palme wird nämlich Palmöl gewonnen. 1/3 der Frucht besteht aus Öl und somit scheint die Palmölproduktion ein einträgliches Geschäft zu sein. So einträglich, daß Malaysia mittlerweile seine ganzen Kautschukplantagen abgeholzt hat nur um Ölpalmen anzupflanzen. Die Stauden mit den Früchten (etwa so groß wie ein Kürbis) werden anschließend in einer der vielen Raffinerien (siehe Photo) zu Öl verarbeitet.
 
David der malaiische Reiseradler: Zwei Tage später, wir hatten gerade mal 15 km zurückgelegt, tauchte auf einmal David mit seinem Fahrrad neben uns auf. Er stellte sich als einer der wenigen malaiischen Reiseradler vor und lud uns in sein Haus ein. Eigentlich wollten wir nur auf eine Tasse Tee bleiben, doch letztendlich überredete er uns die Nacht bei ihm zu verbringen. Kaum waren unsere Sachen in seinem Gästezimmer verstaut packte er uns auch schon in sein Auto, um uns die Nähere Umgebung zu zeigen. So bekamen wir eine kleine Farm zu sehen die Kokoslikeur herstellte, und besuchten ein kleines Fischerdorf und eine Enteneierfabrik (dort werden Enteneier zur Konservierung in salzigen Lehm eingepackt und anschließen mit Reisasche schön schwarz gefärbt). Gegen 15:00 Uhr verabschiedete sich David, da er zur Arbeit musste (er hatte Spätschicht) und meinte in einer halben Stunde müsse seine Frau kommen und in 1,5 Stunden würde uns einer seiner Freunde zu einem Hash Run abholen. Als David bereits weg war betrachteten wir seine Visitenkarte und einen Ausdruck seiner Internetseite etwas genauer und stellten fest, daß wir in einem Guesthouse gelandet waren. Etwas verwirrt riefen wir David auf der Arbeit an um alle Unklarheiten zu beseitigen, doch David lachte nur und meinte, Radfahrer müssten bei ihm nichts bezahlen. Das Guesthouse lag jedoch so abseits daß eigentlich nur Radfahrer sich dorthin verirren konnten. Uns war immer noch nicht klar was hier abging und so entschieden wir uns, wieder weiter zu fahren. Wir befestigten gerade unsere Taschen wieder an unseren Räder als Davids Frau, sie war mittlerweile wieder daheim schenkte uns aber bisher keinerlei Beachtung, verwirrt fragte, was denn los sei. Wir erklärten ihr unsere Unsicherheit und so rief sie David auf der Arbeit an, woraufhin dieser 15 Minuten später wieder im Wohnzimmer stand. Nun erfuhren wir von David, daß ein Freund die Visitenkarte und die Internetseite für ihn gemacht habe und er lediglich für normale Backpacker als Guesthouse gelte. Lange Rede kurzer Sinn, wir blieben. Galt es doch einen Hash Run zu bewältigen.
 
Hash Run: Am späten Nachmittag wurden wir von einem von Davids Freunden zum "Hash Run" abgeholt. Der Hash Run ist eine von England ausgehende Laufbewegung. Man trifft sich zum gemeinsamen Sport um anschließen gesellig bei Speis und Trank zusammenzusitzen. Der Laufort wechselt von Woche zu Woche und diesmal ging er durch einem auf einem kleineren Berg gelegenen Ölpalmen-Dschungel. Während die anderen Teilnehmer mit den neuesten Laufschuhen und Kniebund-Socken ausgerüstet waren, traten wir mit unseren Sandalen an. Zum Glück waren die anderen Teilnehmer alle keine Supersportler und so gelang es uns den ganz Lauf über zu gehen statt zu rennen; bei über 30°C im Schatten auch nicht die dümmste Idee. Die nächsten 1,5 Stunden ging es zumeist querfeldein bergauf und bergab mitten durch den Dschungel. Einer der Teilnehmer erzählte uns, daß er sich erst letzte Woche mit einem aus England stammenden Tourist verlaufen hatte und erst gegen 23:00 Uhr von einem Suchtrupp gefunden wurde (ab 8:00 Uhr ist es bereits stockfinstere Nacht). Das anschließende gesellige Beisammensein genossen wir sehr, obwohl uns die mitgebrachten Speisen der Teilnehmer, die meisten hatten indische Vorfahren, viel zu scharf waren. Als eine ganze Armee von Moskitos zum Sturmangriff überging verließen alle fluchtartig die Veranstaltung.
 
Georgetown: Unseres letztes Ziel in Malaysia war Georgetown, ein Städtchen auf der Insel Penang. Georgetown liegt an der Stelle, an der die Engländer ihre erste Siedlung in Malaysia hatten und so kann man immer noch viele englische Konolialbauten im Stadtzentrum sehen. Von Georgetown aus wollten wir mit der Fähre nach Indonesien, genauer gesagt nach Sumatra übersetzten und so nutzen wir unsere Zeit statt mit Besichtigungen damit wieder die notwendigsten Dinge zu organisieren (neuen Fahrradtacho für Martin kaufen, wobei wir unser Fahrradschloß verloren haben, Photos an die Familie die uns eingeladen hatte verschicken, Internetseite aktualisieren, ....)
 

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