FAMILIENURLAUB USA (Nadine): 07.07- 2.10.06

Zuersteinmal zu meinen Beweggruenden, warum ich überhaupt in den USA bin: Martin wollte keinesfalls vor Oktober nach Suedamerika (da es dort ansonsten noch zu kalt ist) was also bedeutet haette 9 Monate in NZ zu bleiben, soweit so gut. Da aber Martins Mutter jedes Jahr im August zu Besuch kommt und fuer den Monat ihres Besuches angedacht war einen Campervan zu mieten und nochmals alle Höhepunkte NZ zu besichtigen (vieles davon hatten wir bereits besichtigt) habe ich lieber andere Plaene geschmiedet!!Nach kurzem hin-und-her-ueberlegen und einigen Telefongespraechen stand die Entscheidung fest, ich fliege fuer 3 Monate nach Nord-Amerika zu meiner Schwester Sandra. Immerhin habe ich meine Schwester in den letzen 7 Jahren insgesammt nur fuer 2x 4 Wochen gesehen. Und meine Nichte Emma und meinen Neffen Cole kenne ich quasi nur von Fotos und von Erzaehlungen, das sollte sich unbedingt aendern. Ausserdem brauchte meine Schwester Hilfe bei ihrem Umzug von Texas nach North Carolina.
 
Am 7.7. bin ich also von Aukland ueber LA nach Dallas in Texas geflogen. In LA musste ich mein ganzes Gepack erst einmal abholen um es dann erneut fuer den Flug nach Dallas einzuchecken. Dort habe ich also mein Fahrrad das letzte Mal gesehen. In Dallas angekommen habe ich verzweifelt auf die Ankunft meines Fahrrades gewartet. Nach knapp einer Stunde begnuegte sich ein Flughafenmitarbeiter dann herauszufinden, ob mein Fahrrad ueberhaupt in der Maschine war. Was es natuerlich nicht war. Doch die Fluggesellschaft versicherte mir, dass mir mein Fahrrad ueberall in den USA nachgeschickt werden koennte. Wir vereinbarten also, dass es, falls es in den naechsten 3 Tagen ankommt, nach Killeen oder wenn es spaeter ankommt direkt nach Hickory in North Carolia nachgeschickt wird.Zwei Tage spaeter konnte ich dann sogar wirklich meine total zerfetzte Radbox in Killeen am Flughafen abholen.
 
Was sollte auf jeden Fall die erste Mahlzeit sein, die man in den USA zu sich nimmt? Natuerlich ein Burger!! Nein, ich muss euch leider enttaeuschen - kein Mc Donalds Burger L  Emma wollte unbedingt in ein „Rain Forest“-Restaurant und da es diese nur in Dallas gibt, wurde dieser Besuch mit meiner Ankunft verbunden. Im Restaurant ist ein Regenwald nachgestellt, mit Affen und Elefanten, die die wildesten Geraeusche machen. Etwas kitschig, aber die Kinder fanden es klasse.
 
Kaum in Killeen in Texas angekommen war ich auch schon vollkommen in den Umzugsstress involviert: Kisten packen, letzte Renovierungsarbeiten (Groessere Loecher in den Waenden verputzen und anschliessend ueberstreichen) und sauber machen. Fuer 4 Tage nach meiner Ankunft (an meinem Geburtstag) war dann der Umzugs-LKW bestellt.
 
Am Vorabend des Umzugs kam dann mein Schwager Kevin aus North Carolina zurueck nach Texas geflogen um auch beim Umzug zu helfen (er war bereits vor zwei Monaten nach North Carolina gefahren um sich bereits um einen Job zu kuemmern und den Hausbau zu ueberwachen).
 
Mein Geburtstag war also voll dem Umzug gewidmet. Um 10 Uhr stand dann endlich der Umzugs-LKW vor der Tuer und so hiess es Kisten schleppen was das Zeug haelt. Gegen 5 Uhr waren dann die meisten Kisten und Moebel auf den LKW verladen und es waren nur noch Krimskram, der keinen Richtigen Platz gefunden hatte und ein paar sperrige Sachen in der Garage uebrig. Aber wie es so schoen heist “klein Vieh macht auch Mist“ dauerte es dann doch noch bis 22 Uhr bis wirklich die letzten Sachen auf en LKW verladen waren. Danach haben wir uns dann einen Malibu-Cocktail gegoennt und danach ging es ins Bett, schliesslich stand uns am naechsten Tag die lange Fahrt von Texas nach Nort Carolina bevor.
 
Geplant war eigentlich die Strecke von Texas nach North Carolina, 1600 Meilen, in zwei Tagen mit einer Uebernachtung zu bewaeltigen. Aber schon nach kurzer Zeit wurde uns klar, dass daraus wohl kaum was wird. Wir kamen schon nicht so frueh los wie geplannt und starteten erst gegen 10 Uhr. Nach kaum einer Stunde stand dann die erste Toilettenpause auf dem Programm, nach weiteren 1,5 Stunden hatte dann der Erste Hunger. Kaum wieder auf dem Highway, musste einer wieder auf die Toilette, da er vielleicht doch ein paar zu viele Refills hatte (in Amerika kann man sich im Restaurant sein Getraenk kostenlos, so oft man moechte, wieder auffuellen). Lange Rede kurzer Sinn - wir sind eigentlich nie laenger als 2 Stunden am Stueck durchgefahren. Und so wurden aus zwei Tagen und einer Uebernachtung drei Tage und zwei Uebernachtungen. Am dritten Tag sind wir dann endlich gegen Mittag in Hickory angekommen und wurden auch schon von Kevins Eltern erwartet. Hickory ist Kevins Heimatstadt in der seine ganze Familie lebt.
 
Da Kevins und Sandys neues Haus erst Ende des Monats fertig gestellt wird muessen wir voruebergehend im Haus von Kevins verstorbenen Grosseltern wohnen. Sandy und Kevins gesamtes Hab und Gut muss also fuer den Zeitraum von 2 Wochen in einem Lagerraum untergestellt werden, nur die wichtigsten Sachen kommen mit ins „Granny Haus“.
 
Die naechsten 14 Tage sind von der Job-Suche fuer Sandy gepraegt. Sandy hatte sich bereits bei einigen Krankenhaeusern in der Umgebung per Internet beworben und sollte sich melden, sobald sie in Hickory ist. Gesagt getan! Einige von ihnen hatten aber schon jemand anderes eingestellt und bei anderen musste sie zu Vorstellungsgespraechen (bei einem gleich zu 6 Vorstellungsgespraechen fuer ein und die selbe Stelle). Wenn Sandy zu Vorstellungsgespraechen war, passte ich auf Cole und Emma auf. Natuerlich kann man nicht zu jedem Vorstellungsgespraech die selben Klamotten tragen, also mussten wir staendig zum shoppen ausruecken und neue feine Klamotten besorgen.
 
Leider dauerte die ganze Sache mit den Vorstellungsgespraechen laenger als erwartet und Sandy und Kevin erfuellten nicht die Vertragsbedingungen fuer den Bankkredit (da Sandy noch keinen Job hat) und somit platzte der Bankkredit und damit auch der Kaufvertrag fuers Haus.
 
Kein Job, kein Haus, ein genervter Immobilienmakler, das sind ja rosige Aussichten. Nach ein paar Tagen Orientierungslosigkeit dann endlich ein neuer Motivationsschub. Wenn der Makler keine Lust hat uns Haeuser zu zeigen (da Sandy immer noch keinen Job hat) muessen wir die Haussuche halt selbst in die Hand nehmen. Wir besorgen uns Immobilien-Buecher und fahren stundenlang durch alle moeglichen Nachbarschaften auf Ausschau nach „For Sale“-Schildern. Wenn wir  dann ein zu verkaufendes Haus gefunden haben, steigt die Spannung, wie hoch ist der Preis und wieviele Quadratmeter hat es? Wenn beides stimmt, heisst es den Markler anrufen, um herrauszufinden ob es noch erhaeltlich ist. Aber leider sind die meisten Hauser zu teuer, zu klein oder auch schon unter Vertrag. Nach zwei Wochen finden wir dann endlich ein passendes Haus fuer Sandy und Kevin Da das Haus aber nicht neu sondern bereits 1,5 Jahre alt und bewohnt ist, muessen wir bis Ende August warten bis die Vorbesitzer ausziehen. Aus den geplanten 2 Wochen im „Granny Haus“ sind jetzt also 6 Wochen geworden. Ihr fragt euch jetzt bestimmt was daran das Problem ist, oder?
 

Das ist ganz einfach zu beantworten.Seit Kevins Grosseltern vor einen Jahr gestorben sind, hatte noch keines der 10 Kinder die Muβe das Haus auszuraeumen sondern eher im Gegenteil, es wurde als Lagerhaus von Kisten, die man eigentlich nicht mehr braucht aber doch nicht wegwerfen will, genutzt (es steht also voller Geruempel). Das naechste Problem ist, da ja nur ein kurzer Aufenthalt geplant war, haben wir kaum Spielsachen fuer Cole und Emma mitgenommen und die beiden sind dementsprechend gelangweilt. Zu allem Ueberfluss befindet sich das Haus auch noch in einer sehr alten Nachbarschaft, wo es keine Kinder mehr gibt, Durchschnittsalter 65+.

 
Umzug ins neue Haus: Endlich ist es soweit! Um 10 Uhr steht wiedermal der Umzugs-LKW bereit. Diesmal haben wir keine Hilfe fuer den Umzug (das letzte Mal haben die Jungen einer Freundin von Sandy geholfen). Also machen Sandy, Kevin und ich uns alleine an die Arbeit. Aber nach nur einer Stunde und fuenfzehn Minuten muessen auch Sandy und Kevin zur Vertragsunterschreibung des Hauses zum Notar. Und da stehe ich dann alleine und schleppe Kiste fuer Kiste aus dem Lagerraum in den LKW , gegen 13.30 Uhr kommen Sandy und Kevin dann zurueck. Der LKW ist bereits zwei Drittel geladen. Zum Glueck bringen die beiden Mittagessen mit da ich kurz vor dem Erschoepfungstot stehe.
 
Nach dem Mittagessen muss Sandy auch schon wieder weg, um Cole und Emma von der Schule abzuholen und zu Karen (Kevins Schwester) zu bringen, die dann den Rest des Tages auf die beiden aufpasst. Also nehmen Kevin und ich uns den Rest der Kisten alleine vor und gegen 16.Uhr ist dann alles auf den LKW verladen und wir fahren zum neuen Haus. Es regnete schon den ganzen Tag ein wenig, weshalb alles auch etwas laenger dauerte, aber als wir dann am Haus ankommen schuettet es wie aus Eimern sodass wir eine einstuendige Zwangspause einlegen mussten. Um 17.30 Uhr bekommen wir dann Verstaerkung von Kevins Freund und gegen spaetem Abend ist der LKW dann leergeraeumt und alles in der Garage untergebracht.
 
Farbe muss an die Waende: Da Coles Zimmer und das Esszimmer noch gar nicht gestrichen sind und Emmas Zimmer lila gestrichen ist beschliessen wir die drei Zimmer schnell noch zu streichen bevor wir die Moebel aufbauen. Wir brauchen knappe 24 Stunden um alle drei Zimmer zu streichen.
 
Besuch aus Deutschland: Da wir sowieso Hilfe beim aufbauen und einraeumen der Moebel brauchen, sind wir ueber die Ankunft meiner Mama und ihrem Mann Uwe sehr dankbar. Wir leihen uns Karens Van und koennen so alle zusammen an den Flughafen fahren um Mama und Uwe zu begruessen. Abends gehen wir dann zur Feier des Tages gemeinsam Essen.
 
Am naechsten Tag werden die beiden dann gleich zum helfen engagiert (warum soll es den beiden auch besser ergehen als mir Chris ). Und am Abend sind dann Coles und Emmas Zimmer schon komplett fertig eingeraeumt.
Die anderen Zimmer haben wir uns in den folgenden Tagen vorgenommen und 2 Wochen nach Einzug sieht es wirklich schon sehr gut aus.
 
Minigolf: Ab und zu muessen wir uns auch mal eine Pause goennen und so waren wir einen Nachmitag Minigolf spielen.
 
Cole’s Geburtstag! Cole’s achter Geburtstag stand vor der Tuer und da fuer seinen Geburtstag eine Regenwahrscheinlichkeit von 70% vorausgesagt war, wurde seine Geburtstagsparty in der Bowlinghalle organisiert. 6 Kinder in der Bowlinghalle ist eine ganz schoene Herausforderung, kann ich euch sagen. Zum Glueck wurde nur eine Runde gespielt! Danach wurde die Party dann fuer Kaffee und Kuchen nach Hause verlegt. Und da Halloween vor der Tuer steht, hatte sich Cole eine Halloween Party gewuenscht und so wurde kurzerhand das ganze Haus mit Halloween-Motiven dekoriert.
 
 Familienausflüge: Da meine Mama und Uwe ja eigentlich auch Urlaub haben, wollen sie gerne mal einen Tagesausflug machen und sich die Gegend ein wenig anschauen. Wir wälzen also unsere bereits gesammelten Broschüren. Die Entscheidung fällt nicht leicht, sehen die Broschüren nicht alle vielversprechend aus? Schließlich steht die Entscheidung fest, wir fahren in die nahegelgene Bergkette. Dort gibt es eine 469 Meilen lange Touristenstraße und einige schöne Felsformationen, die man besichtigen kann.
 
Blowing Rook:Das Prospekt verspricht einen Wanderweg der unter einem rießigen Felsvorsprung hindurchführt, eine gigantische Aussicht auf die anliegende Bergwelt und einen Gartenwasserfall (das Garten hatte ich doch glatt überlesen) und das Ganze für nur 6 Dollar Eintritt. Die Realität sieht dann aber doch etwas anders aus.Der Wanderweg ist ein ungefähr 250 Meter langer spaziergängerfreundlicher Rundparcour. An dem Felsvorsprung bin ich doch glatt vorbei gelaufen ohne ihn zu erkennen. Und es kostete meine Mama eine ganze Menge Arbeit, mich davon zu überzeugen, dass das wirklich der Felsen ist, um den sich alles handelt. Als wir nach 5 Minuten am „Wasserfall“ und am Ende unserer Wandertour ankommen, überrascht mich nichts mehr. Der Wasserfall ist ein 1 Meter hoher, selbst gemauerter Gartenwasserfall. Ich bin begeistert!!!
 
Blue-Ridge-Parkway:Die 469 Meilen lange „Scenic Road“ geht durch die Berge und hat im Abschnitt zwischen 2 und 3 Meilen Aussichtsparkplätze, von denen aus man eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge hat. Und erstaunlicherweise kostet es gar keine Gebühr, die Straße befahren zu dürfen.
 
Da der letzte Ausflug leider nur auf meine Mama, Uwe und mich begrenzt war, wurde noch ein weiterer Ausflug mit meiner Schwester geplant. Nach dem letzten Ausflug sehe ich dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen, aber was macht man nicht alles für das liebe Familienglück.Diesmal geht es zum Chimney-Rock-Park und Lake Lure
 
Chimney-Rock-ParkDiesmal kostet der Eintritt 14 Dollar!!! Ist das nur eine noch größere Abzocke oder wird diesmal wenigstens was für das Geld geboten? Vom Parkplatz aus sieht alles ziemlich gleich aus wie das letzte Mal. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr (der Eintritt ist bereits gezahlt). Das allererste was ich sehe ist eine rießige Leinwand und einen Fotografen, der ein nachgestelltes Bild von einem machen will. Mein zweiter Blick fällt auf den Aufzug der in den Berg gebaut wurde und der einen an den höchsten Punkt bringt, wo sich eine Aussichtsplattform befindet. Naja das sieht ja alles schon wieder sehr vielversprechend aus!  Es kostet mich ein wenig Überredungsarbeit, aber ich setzte mich durch und wir nehmen nicht den Aufzug.
 
Ausgerüstet mit einer Karte begeben wir uns auf unser Abenteuer. Kaum sind wir am Souvenierladen und den Toiletten vorbei, wartet auch schon die nächste Überraschung auf uns. Wir befinden uns auf einem richtigen Wanderweg J. Die Wandertour führt durch ein bewaldetes Bergstück an schönen Aussichtspunkten vorbei. Einmal müssen wir sogar eine nahezu senkrechte Holztreppe hinaufklettern - und das, wo meine Mama doch nicht schwindelfrei ist. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir dann den 150 Meter hohen Wasserfall. Insgesammt wanderen wir knappe 3 Stunden über Wurzeln und Felsvorsprünge durch den Park. Was für meine Mama in ihren italienischen Schühchen schon ein kleines Abenteuer war!! Nein - Spaß bei Seite - es war wirklich ganz schön. Die 14 Dollar waren auf jedenfall besser investiert, als die 6 Dollar für den Blowing Rock. Außerdem wäre ich fast umsonst mit in den Park gekommen, da die Ticketverkäuferin mich durch die getönte Scheibe des Autos wohl für kind unter ^ Jahren gehalten hat und nur drei Personen abrechnen wollte. Original-Ton: „Oh, i thought it’s a little one“ – ich dachte es ist ein Kleines. Wir waren aber ehrlich, zumal der Rest im Auto vor Lachen wiehern musste.
 

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