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Kanutour auf der Donau: 30.07. - 31.08.2003
Land: |
Serbien + Bulgarien |
Fluß: |
Donau |
Start: |
Mohacs (Ungarn) |
Ende: |
Silistra |
Route: |
Mohacs, Apatin, Novi Sad, Belgrad, Dobro, Kladovo, Novo
Selo, Vidin, Russe, Silistra |
Distanz: |
etwa 1150 Km |
Zeit: |
4 Wochen |
Strömung: |
Manchmal :-) |
Schwierigkeiten Fluß: |
keine |
Versorgung: |
Viele Städte und Dörfer |
Boot: |
Ally Faltkanadier |
Schwierigkeiten:: |
Keine, da wir mit der TID unterwegs waren
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Rating: |
Ein großartiges Paddelbenteuer!! |
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SERBIEN: 30.07. - 16.08.2003
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Route: Apatin, Novi Sad, Belgrad, Dobro, Kladovo
Distanz: 620 Km (Kanu)
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Vorwort: Die TID (eine internationale Kanutour von Deutschland
nach Bulgarien, der wir uns für 4 Wochen angeschlossen haben) war
sehr schön und eine Erfahrung wert, aber leider können wir deswegen
nur wenig zur Bevölkerung und Landschaft abseits der Donau sagen.
Der Krieg hat zwar noch seine Spuren hinterlassen, aber im großen
und ganzen herrscht relativer Wohlstand und wir fühlten uns sicher.
Leider haben die Serben aber die schlimme Angewohnheit, ihren ganzen
Plastikmüll in der Donau zu entsorgen!!! Geheintipp: In Serbien gibt
es die leckersten Pfirsische weltweit! |
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Nach der Grenzkontrolle in der Grenzstadt
Mohacs gingen wir als eines der ersten Boote ins Wasser. Doch auf
den nun folgenden 47 Km wurden wir von einem Boot nachdem anderen
überholt. Insbesondere die letzten 10 Km waren für Nadine und somit
auch für mich sehr anstrengend. Wer sie ein bisschen besser kennt
kann sich ja vorstellen, wie sehr sie geschimpft hat :-)) |
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Als wir dann am Abend endlich in Apatin (Serbien) angekommen
sind stand bereits der halbe Ort an der Kaimauer um uns (die Paddler
der TID) beim Aufbauen der Zelte zu beobachten. Für uns ein sehr komisches
Gefühl, da wir ja in den Wochen zuvor immer irgendwo in der Natur
geschlafen haben und allenfalls von einer Eule beobachtet wurden.
Doch die nächste Überraschung lies nicht lange auf sich warten. In
der Tourgebühr von 30,-€ für die 18 Tage in Jugoslawien war nicht
nur die Tourorganisation und die "Übernachtungsgebühren" inbegriffen,
sondern auch ein Abendessen. In fast jedem Ort lies es sich die Gemeinde
nicht nehmen, ihre Gäste zu einem Abendessen einzuladen. Gerade in
einem Land wie Jugoslawien, das gerade dabei ist einen Krieg zu verarbeiten
eine nicht zu unterschätzende Geste (Opfer). Zum Teil, wie in Bogojevo,
wurde aus dem Abendessen ein richtiges kleines Volksfest, mit Blaskapelle
und Band. Das halbe Dorf war anwesend, feierte und tanzte. |
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Auch die Hilfsbereitschaft der TID Paddler ist unglaublich.
Wir waren noch nicht einmal richtig in Mohacs angekommen, da wurde
bereits eine Transportmöglichkeit für unsere Fahrräder organisiert.
Gerne nahmen wir das Angebot an, die Fahrräder die erste Woche auf
dem Anhänger des Jugoslawischen Begleitfahrzeuges mitnehmen zu lassen.
Auch sonst steht man uns bei all unsren Problemen mit Rat und Tat
zur Seite. Sei es beim Ausladen des Bootes oder beim Nachschicken
unserer Zweitpässe. Unsere anfänglichen Befürchtungen, in einer so
großen Reisegruppe nicht zurechtzukommen, haben sich alles andere
als bestätigt. Obwohl alle jeden Tag die gleiche Strecke zurücklegen,
kann sich jeder seine Tag individuell gestalten. Idyllische Sandbänke
zum Rasten und Baden gibt es mehr als genug. Dank der unkomplizierten
und netten Art der TID-Teilnehmer beginnt sogar Nadine langsam Spaß
am Kanufahren zu bekommen. Mittlerweile paddelt Sie trotz einer Blase
am kleinen Finger tapfer und ohne zu motzen den ganzen Tag :-)))))). |
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Mittlerweile sind wir nach 200 Km in 5 Tagen in
Novi Sad, einem sehr touristischem "Badeort" an der Donau, angekommen.
Der "Strand" von Novi Sad kann sich gut und gerne mit einigen Badeorten
in Spanien oder Italien messen (viele Strandcafes mit zu lauter Musik),
mit dem einzigen Unterschied, dass man hier nicht im Meer sonder im
schmuddeligen Donauwasser baden kann, und das unter der von den Amerikanern
zerstörten Brücke. |
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Kaum war der letzte Reisebericht online gestellt, haben wir
die Akkus unseres Pocket Pc etwas überstrapaziert, so dass auf einmal
Akku und Sicherungsbatterie gleichzeitig leer waren. Da so ein Pocket
Pc aber nur einen Arbeitsspeicher hat, waren neben einigen Dateien
auch unsere Bildbearbeitungsprogramme gelöscht worden. Ohne diese
können wir aber keine Bilder auf unsere Internetseite stellen. Somit
verbrachten wir unseren freien Tag in Belgrad mit der verzweifelten
Suche nach einem Internetcafe mit Laptop (ich benötige nämlich eine
Infrarotschnittstelle um das Programm wieder aufzuspielen). Ganz zu
Nadines Freude sind wir so den ganzen Tag durch Belgrad geirrt.
Aber leider ohne Erfolg, denn ausgerechnet in Belgrad waren sie alle
sehr schlecht ausgerüstet. Den Rest unseres Ruhetages verbrachten
wir damit, uns einen kleine Vorsprung herauszupaddeln. Die nächsten
beiden Tagesetappen waren mit 50 und 62 Km ohne Strömung angesetzt.
Um 19:20 Uhr sind wir dann also in Belgrad aufgebrochen. Nicht gerade
sehr früh wenn man bedenkt, dass es hier zur Zeit um 20:30 stockdunkel
ist, doch wir mußten erst die Bikes, die wir nun wieder dabei hatten,
ins Boot packen. Natürlich sind wir mitten in die Nacht hineingepaddel.
Eigentlich sehr romantisch, doch wenn man noch keinen Übernachtungsplatz
hat, nicht gerade der größte Spaß. Gegen 21:30 Uhr sind wir dann aber
doch fündig geworden. |
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Am nächsten Tag versuchten wir den kleinen
Vorsprung zu halten. Wir befanden uns mittlerweile bereits mitten
in der Rückstauzone des Wasserkraftwerkes Đjerdap I und
somit waren die Übernachtungsplätze diesmal rar gesät. Großkotzig
wie wir waren, verschmähten wir die ersten Plätze in der Hoffnung,
noch einen besseren zu finden. Die Uferzone besteht hier aber aus
zum Teil im Wasser versunkenen Wäldern, so dass sich das Ganze schwieriger
gestaltete als erwartet. Nach über einer Stunde vergeblicher Sucherei
entdeckten wir nach insgesamt 50 Km einen ebenen und trockenen Platz
am Ufer. Der Haken an der Sache war, dass wir uns, ganz zu Nadines
Freude, samt Boot durch 20m Schlamm kämpfen mussten, um ans Ufer zu
gelangen. Neben der Tatsache, dass wir wieder einmal ein Schlammbad
hatten, übernachteten wir auch noch in unmittelbarer Nähe eines Baggerschiffes,
das bis weit nach Mitternacht mit ohrenbetäubendem Lärm damit beschäftigt
war, Sand oder Schotter aus der Donau zu baggern. Zum Glück hatten
wir dadurch die längste Tagesetappe (62 Km) auf 43 Km verkürzt, da
sie auch so, auf dem stehenden Gewässer und in praller Sonne, anstrengend
genug war. |
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Glücklich und erschöpft erreichten wir am Nachmittag (an
diesem Abend erreichten die letzten Paddler den Zeltplatz um 21:30
Uhr) den Hafen von Veliko Gardiste. Hier wurden wir beinahe Zeugen
eines Ertrinkungsunfalles. Wir erholten uns gerade bei eine Wassermelone
im Bereich der Hafenanlage und beobachteten neben den ankommenden
Paddlern die einheimischen Kinder beim baden. Um den Platz am Ponton
der Grenzpolizei für eine ankommende rumänischen Personenfähre freizumachen
began ein georgischer Lastenschlepper mit "vollem" Schub loszufahren.
Das ganze Wasser brodelte und einige Kinder retteten sich noch ans
Ufer. Plötzlich herrschte helle Aufregung. Von der starken Strömung
wurde ein Mädchen unter eines der anderen Frachtschiffe gespült. Bis
der Polizist, der gerade vorbeischlenderte reagierte, haben die anderen
Kinder den Lastenschlepper durch lautes schreien zum stehen gebracht
und waren auf das Frachtschiff geklettert. Nach einer Weile ist das
Mädchen dann zwischen zwei Frachtschiffen wieder aufgetaucht und wurde
mit eine Seil ans Ufer gezogen. Hiermit war für den Polizisten der
Fall dann erledigt. Anscheinend war die Zollabfertigung der rumänischen
Personenfähre wichtiger als sich um das Mädchen zu kümmern. Er scheuchte
noch ein paar Kinder vom Ufer weg und wackelte davon. Auch der Kapitän
hielt es nicht für nötig sich zumindest bei dem Mädchen zu entschuldigen!
Bei derartigen Unfällen besteht die Gefahr, dass man unbewußt Wasser
in die Lunge schluckt, das dann langsam in die kleinen Alveolen der
Lunge sickert und so noch nach vielen Stunden zum Erstickungstod
führen kann. In Deutschland werden Kinder daher für 24 Std. zur Beobachtung
in ein Krankenhaus eingewiesen. Nadine bat den Serbischen Fahrtenleiter
dies für sie dem Mädchen zu übersetzten, doch auch dieser war der
Meinung, dass alles in Ordnung sei und verweigerte seine Hilfe. Mag
sein, dass bei uns in Deutschland alles etwas überorganisiert ist,
doch in solchen Situationen kann eine engagierte Hilfe auf keinen
Fall schaden. |
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In Dobro ließ die Gemeinde sich eine besondere Überraschung einfallen.
Nach dem Abendessen trat eine Serbische Volkstanzgruppe auf. Hierzu
hatte man extra eine Bühne auf dem Sportplatz aufgebaut. Anders als
bei uns aber keine gemütliche Tanzveranstaltung älterer Ehepaare in
Trachten, sondern lauter junge Mädchen und Männer (bis Mitte 20) die
uns mit feurigen Tänzen verzauberten. Neben den Teilnehmern der TID
war die gesamte Bevölkerung versammelt um die Darbietung zu genießen.
Auch dies ist nur ein weiteres Beispiel für die großartige Gastfreundschaft,
die die Serben Ihren Gästen entgegenbringen. |
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Nachdem wir die längste Tagesetappe
hinter uns gebracht hatten dachten wir, dass es nun nur noch besser
werden kann. Nun galt es aber noch das "Eiserne Tor", den Durchbruch
der Donau durch die Kaperten, zu durchfahren. Das heimtückische an
diesem Streckenabschnitt ist, dass starke Fallwinde die teilweise
seeartigen Donauverbreiterungen unter Umständen etwas anspruchsvoller
gestalten können. Die erste Tagesetappe war bei einer spiegelglatten
Donau vollkommen unproblematisch. Am Vormittag der 2. Etappe hatten
wir sogar sehr guten Rückenwind, so dass wir uns ein Behelfssegel
bauten und mit etwa 5 Km/h dahinsegelten. Vor dem Etappenziel galt
es aber noch das Becken von Doni Milanovitsch zu überqueren. Die Donau
fließt hier durch eine Talkessel und ist auf einer Länge von
ca 8 Km etwa 2 Km breit. Der Wind war mittlerweile so stark, dass
wegen der Kentergefahr an segeln nicht mehr zu denken war. In dem
Talkessel hatte der Wind die Donau so aufgewühlt, dass wir neben dem
Wind mit bis zu 1m hohen Wellen zu kämpfen hatten. Die Wellen rollten
ständig von hinten heran und ich war eigentlich nur damit beschäftigt
das Kanu auf Kurs zu halten. Unser Ally Faltkanadier ritt die Wellen
zwar überraschend gut ab (wir hatten nicht einmal Wasser auf der Persenning)
aber seine Windanfälligkeit machte uns sehr zu schaffen. Als wie wenn
wir uns auf einer Sonntagnachmittagsspazierfahrt befinden würden beschloß
Nadine auf einmal, ein paar Fotos zu machen. Ich war zu sehr mit dem
Wind und dem Boot beschäftigt, um Ihr erklären zu können, daß es Momentan
doch etwas zu gefährlich für derartige Experimente ist. Irgendwie
finde ich es immer wieder klasse wie unbekümmert Nadine an einige
Sachen herangeht. Den Photo auszupacken war wirklich das Letzte, an
das ich in dieser Situation gedacht habe. Leider sind die Bilder
wegen der starken Schaukelei nichts geworden. Ohne Kenterung haben
wir schließlich Doni Milanovitsch erreicht. Insgesamt 5 erfahrene
Paddler sind an diesem Tag gekentert, doch bis auf eine verlorene
Brille, ein paar verlorene Sandalen und ein Loch in einem Klepper
Faltboot gab es keine größeren Schäden. Etwa 10 weiter Paddler hatten
sich vor den Wellen am Ufer in Sicherheit gebracht und wurden von
einem Bus eingesammelt. Die Brandung war so stark dass die Gischt
stellenweise 10m weit über Kaimauer spritzte. |
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Am nächsten Tag hatten wir im Eisernen
Tor dann mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Stellenweise war er so
stark, dass wir trotz aller Anstrengung das Boot gerade mal
auf der Stelle halten konnten (und mittlerweile paddeln wir ganz passabel).
Landschaftlich ist dieser Abschnitt mit steilen Felswänden auf beiden
Seiten der Donau aber äußerst reizvoll. Auf der rumänischen Seite
gab es sogar eine Höhle, in die wir hineingepaddelt sind. |
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Nachdem wir nun tagelang auf einer stehenden
Donau gepaddelt waren erreichten wir schließlich die Schleuse Đjerdap
I. Mit zwei Schleusenkammern überwindet man in gut 1,5 Std. einen
Höhenunterschied von etwa 45m.Völlig erschöpft erreichten wir Kladovo.
Für einige Teilnehmer war hier das Ende Ihrer Reise (sie wurden am
nächsten Morgen mit dem Reisebus abgeholt), uns winkte ein Ruhetag.
Noch am gleichen Nachmittag gingen wir auf die Suche nach einem Internetcafe
um unser Problem mit dem Pocket Pc zu lösen, doch leider war Kladovo
dafür zu klein. Wir entschieden uns den Pocket Pc mit einem der Teilnehmer
zurück nach Deutschland zu schicken (damit Ufo das Programm neu aufspielen
kann), und uns nach Silistra wieder mitbringen zu lassen. Auf dem
Rückweg versuchten wir unser Glück in einem kleinen Computerladen
(Happy Computer). Ohne mit der Wimper zu zucken ließ man uns dort
an den Firmenlaptop. Auch die Syncronisationssoftware durfte ich auf
dem Rechner installieren. Schnell hatte ich das Programm wieder auf
dem Pocket PC installiert. Jetzt fehlte nur noch das Passwort. Ich
hatte Ufo in Belgrad einen Hilferuf per Email geschickt (Ufo hat ihn
per Handy in Ungarn empfangen und sich so starke Sorgen gemacht, dass
er die Mail sofort heruntergeladen hat; sorry und danke) und mußte
nun nur noch schnell ins Internet. Gerade als ich die Mail von Ufo
öffnen möchte erkennt der Computer einen Virus und fährt sich hinunter.
Die nächsten 15 Min. waren die Jungs von Happy Computers dann damit
beschäftigt den Virus zu finden und zu eliminieren. Beim zweiten Anlauf
konnte ich die Email dann aber abrufen und mein Bildbearbeitungsprogramm
fertig installieren. Welch Erleichterung! Am nächsten Tag haben sie
uns sogar noch unsere Bilder auf eine CD gebrannt. Nicht einmal bezahlen
durften wir etwas für die große Hilfe. Mit einem "Ein Geschenk Serbiens"
überreichte uns der/ein Chef/Mitarbeiter des Ladens die CD. Vielen
herzlichen Dank! (Leider kann ich die Bilder die ich gemacht habe
aber nicht öffen und bearbeiten!???) |
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Zurück an unserem Zelt wartete bereits die nächste freudige
Überraschung auf uns. Das Paket mit unseren Reisepässen samt Visa
(Ukraine, Rußland, Georgien) war mit dem Bus der Heimreisenden angekommen.
Es war ein Gefühl wie an Weihnachten, als wir voller Spannung das
Paket öffneten. Gierig begutachteten wir den Inhalt (Pässe, Fahrradschloß,
Bilder von Nadines Familie, Postkarten aus Limburg (Gastgeschenke),
Luftballons (für Kinder), und eine Speicherkarte). Das Beste an der
Speicherkarte ist aber nicht die Karte (hat uns übrigens Ufos Schwester
Heike gesponsert; Danke!), sondern Ihr Inhalt: Zwei Aufnahmen von
Peter Grüns neuen Liedern. Ich war aufgeregt und glücklich wie ein
kleiner Schuljunge, als ich mir die Lieder zum ersten mal angehört
habe. Auch Nadine wollte die Photos gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fast hätten wir vor lauter Begeisterung sogar das Abendessen verpasst. |
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Nach einem erholsamen Ruhetag rief dann aber wieder der Ernst des
Lebens. Zwei Tagesetappen mit je 50 Km, eine Schleuse und die bulgarische
Grenze warteten auf uns. Etwa 15 Km vor Ende der ersten Etappe erwischte
uns dann der Gegenwind. 6 Km vor dem Ziel war der Wind dann so stark,
dass wir nicht mehr gegen ihn anfahren konnten. Das Ufer bestand hier
aus einer schrägen Betonwand. Um überhaupt vorwärts zu kommen zogen
und schoben wir das Boot (Spitznamen: "Rennschnecke" und
"Schwimmende Müllhalde" (alles fliegt nur im Boot rum)) am Ufer entlang.
Als ein Abflußrohr uns den Weg versperrt müssen wir es wieder umpaddeln
und treiben weit auf die Donau hinaus. Etwa 4 Km vor dem Zeltplatz,
wir sind gerade dabei ein am Ufer festgekettetes Schiff zu umpaddeln,
werden wir dann von einem schweizerischem/bulgarischem Team gerettet.
Der Schweitzer hat mit seinem Motorboot bereits 3 bulgarische Faltboote
im Schlepptau, und wir werden kurzerhand mit angehängt. |
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BULGARIEN: 16.08. - 31.08.2003
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Route: Novo Selo, Vidin, Russe, Silistra
Distanz: 543 Km (Kanu)
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Vorwort: Dank der Schleuße "Djerdap II" bleibt der ganze
Plastikmüll in Serbien zurück. So lädt die bulgarische Donau, die
einen mit ihren weißen Sandstränden fast an die Karibik erinnert,
zum bummeln und baden ein. Leider sind in Bulgarien einige Industriestädte
direkt an der Donau gelegen, so daß spätesten ab Russe der Spaß
wieder vorbei ist. Wie auch in Serbien können wir leider nichts über
das Landesinnere sagen, da wir "nur" auf der Donau unterwegs waren. |
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Da wir viel Spaß am Segeln hatten haben
wir unser Behelfssegel mittlerweile zu einem richtigen Segel umgebaut,
und bereits die ersten 10 Km in Bulgarien erfolgreich damit zurückgelegt.
Das ist "paddeln" ganz nach Nadines Geschmack :-) |
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Noch ein kurzer Nachbrenner zu unserem
letzten Wochenbericht. Da wir bereits seit Belgrad kein passendes
Internetcafe mehr gefunden haben, und auch den freien Tag in Vidin
erfolglos gesucht haben, wollten wir in Lom nochmal unser Glück versuchen.
Zuvor hatten wir bereits eine 45 Km lange Etappe absolviert. Der Zeltplatz
lag leider etwa 3-4 Km außerhalb der Stadt. So machten wir uns also,
nachdem das Zelt aufgebaut und eingeräumt war, auf den Weg. Nach etwa
45 Minuten auf einer staubigen Landstraße erreichten wir Lom, doch
da es sich um einen größeren Ort handelte dauerte es noch eine Weile,
bis wir das Zentrum erreicht hatten. Die Suche nach einem Internetcafe
dauerte dann nochmal fast eine dreiviertel Stunde, in der wir mehrmals
kreuz und quer durch die Fußgängerzone geschickt wurden. Schließlich
fanden wir an einem normalem Wohnhaus ein Firmenschild. Zuerst ging
es durch einen Hauseingang vorbei an einer dort sitzenden Mutter mit
ihrem Kind. Ungläubig folgten wir der Treppe in den ersten Stock,
um dann völlig überrascht plötzlich in einem völlig neu eingerichteten
Internetcafe zu stehen. Es war eine wahre Freude an den neuen Rechnern
zu arbeiten, und eine Stunde später (die Verbindung war leider sehr
langsam) war unsere beiden letzten Wochenberichte dann endlich auf
unserer Internetseite. Als wir wieder bei unserem Zelt ankamen, war
es bereits wieder stockdunkel. Ihr seht, wir scheuen fast keine Anstrengung
um unsere Internetseite zu aktualisieren. Wenn es also mal wieder
länger dauert, sind wir nicht irgendwelchen Kidnappern zum Opfer gefallen,
sondern nur wieder mal auf der verzweifelten Suche nach einem vernünftigem
Internetcafe. |
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In Vidin wurde den Teilnehmern der TID eine wunderbare
Darbietung einer Volkstanzgruppe präsentiert. Neben der hervorragenden
tänzerischen Leistung machte insbesondere die Kulisse den Abend zu
einem besonderen Erlebnis. Getanzt wurde nämlich in einer kleinen
alten Burganlage. Zur Feier des Tages wurde sie von lauter kleinen
Lampen in ein romantisches Licht getaucht. |
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Die folgenden Tage forderten uns vor allem paddlerisch. Am
ersten Tag, wir waren gerade die ersten 20 Km ein 45 Km Tagesetappe
gepaddelt, setzte plötzlich Rückenwind ein. Natürlich haben wir sofort
das Paddeln eingestellt und unser Segel aufgezogen. Wie man vielleicht
auf den letzten Segelbild erkennen konnte, haben wir unsere Zeltstange
kurzerhand zum Mast umfunktioniert. Da es aber etwas umständlich ist,
diesen jeden Morgen erneut einzubauen, baue ich nun jeden Abend aus
unseren Paddeln eine Behelfszeltstange (das geht halt nur bei einem
Tipi :-) ). Die restlichen 25 Km sind wir dann ganz gemütlich gesegelt.
Unser Segel funktioniert übrigens so gut, so daß wir sogar Seitenwind
(bis 90 Grad) nutzen können. Den Nachmittag haben wir gemütlich auf
einer Donauinsel mit einem weißem Sandstrand verbracht. Was will man
(bzw. Nadine) mehr ... |
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Die Ernüchterung folgte aber direkt am nächsten Morgen. Wir hatten
etwas beim Frühstück getrödelt und bereits beim Beladen des Bootes
setzte starker Gegenwind ein. Meistens war der Wind dann so stark,
dass er anfing an unserem Mast zu heulen. Besonders zusammen mit Wellen
(etwa 40 cm) war es sehr anstrengend dagegen anzukommen. Jeder Paddelschlag
erforderte unsere ganze Kraft. Eigentlich ist es uns noch immer schleierhaft,
wie wir diese 42 Km lange Etappe gemeistert haben. Denke die Donau
hatte in diesem Bereich ordentlich Strömung, denn sonst wären wir
vermutlich heute noch unterwegs. Leider ist es aber einigen Paddlern
noch viel schlimmer ergangen, denn die letzten Boote trudelten erst
nach Sonnenuntergang ein. |
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2 Tage später war uns das Glück aber
wieder hold. Nach etwa 10 Km teilte sich die Donau in zwei Arme. Obwohl
alle anderen dem rechten Arm folgten entschieden wir uns für dem linken
Arm. Erst später wurde uns klar, dass der linke Donauarm zum rumänischen
Hoheitsgebiet gehört. Wir hätten ihn also nicht befahren dürfen. Zeitweise
befürchteten wir sogar in eine Sackgasse gelangt zu sein. Insgesamt
dürften wir durch diese Abkürzung etwa 3-4 Km gespart haben. Gerade
als wir wieder auf den Hauptarm einbiegen, kommt von rechts ein großer
Schubverband (Ein Frachtschiff, das mehrere andere Schiffe schiebt).
Bereits von anderen Paddlern hatten wir gehört, daß ein Schubverband
so einen starken Sog entwickelt, daß man, wenn man etwa 1-3 m hinter
ihm ist, gemütlich hinterherpaddeln kann. Natürlich wollten wir das
auch versuchen. Schnell waren wir seitlich an den Riesen (vermutlich
etwa 100m lang und 30m breit) herangepaddelt. Wir ließen ihn ruhig
an uns vorbeiziehen, um uns dann hinten anzuhängen. Die Erleichterung
war ungemein. Gemütlich paddelten wir mit einem Abstand von etwa 1m
hinter dem Frachter her. Kritisch wurden wir von der Besatzung beobachtet.
Als diese sich nach ein paar Km versichert hatten, dass wir zurechtkommen,
hatten wir unsere Ruhe. Schnell nutzte Nadine die Gelegenheit um sich
mit dem Paddel an einer Strebe festzuhalten. So ließen wir uns mit
einer Geschwindigkeit von etwa 9,5 Km/h die letzten 25 Km von der
SMOLIN 2 schleppen. Später bekamen wir noch Besuch von zwei weiteren
Paddlern und auch auf der anderen Seite nutzten noch 3 weiter Paddler
diese gemütliche Mitfahrgelegenheit. So ist es uns also nach über
3 Wochen endlich gelungen, wenigstens einmal ein "Top Ten" Ergebnis
zu erzielen. Dank der Abkürzung und des Frachters waren wir genauso
schnell, wie die Spitzengruppe des Fahrerfeldes. Im Gegensatz zu diesen
waren wir aber nicht bereits um 4:30 Uhr morgens aufgewacht, haben
bereits um 5:00 Uhr damit begonnen die Ausrüstung zu packen (und nebenbei
alle anderen zu wecken), um dann pünktlich um 6:00 Uhr auf dem Wasser
zu sein (Hoffe das es auch wirklich so ist, da ich die Zeiten nur
aus Berichten kenne. Wir schlafen nämlich meist bis 6:30 Uhr und wachen
meist nur kurz bei diesem frühmorgentlichem Treiben auf). Nein, wir
sind um 7:00 Uhr aufgewacht, um 8:00 Uhr losgepaddelt und trotzdem
um 13:00 Uhr nach 48 Km, getreu dem Motto "Die Letzten werden die
Ersten sein", am Ziel angekommen. |
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Gestern haben wir uns dann wieder einmal von der
Truppe abgesetzt, um eine 55 Km Etappe abzukürzen. Die erhoffte einsame
Sandbank durften wir aber mit etwa 25 Gleichgesinnten teilen. Belohnt
wurden wir dafür sogar mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und
einigen Moskitos. |
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In Russe, einer großen Hafen- und Industriestadt
an der Donau, wartete bereits der nächste Ruhetag auf uns. Leider
war der Ausstieg aber extrem schlecht und der Zeltplatz so weit entfernt,
dass wir knapp eine dreiviertel Stunde damit beschäftigt waren, unsere
Ausrüstung durch die Gegend zu schleppen. Wir bereits auch schon in
Belgrad marschierte auch hier wieder ein Kamerateam über den Platz.
Auch mit mir versuchten sie ein Interview zu machen. Leider konnte
der Dolmetscher sehr schlecht Englisch, so dass er teilweise die gestellten
Fragen nicht übersetzen konnte. Macht nichts dachte ich mir und erzählte
einfach munter darauf los. Fraglich blieb mir nur wie er mein Englisch
wieder ins bulgarische übersetzte, wahrscheinlich machte er es nicht
anders als ich und erzählte irgendwas. Mit diesem Gedankengang war
das Thema vorerst für mich erledigt. Der Nächste Tag (und damit meine
ich den ganzen Tag) wurde dann wieder unsere Internetseite gewidmet
(siehe Gästebucheintrag). Als wir dabei zufällig an einem Friseur
vorbeikamen der 4 Lewa (2 Euro) kostete mussten Martins Haare daran
glauben. Die Friseuse war trotz ihrer geringen Englischkenntnisse
sehr kommunikativ und erzählte uns irgendwas vom Fernsehen, so daß
wir dachten, daß sie einen weiteren Job beim Fernsehen hat. Nach einigen
Minuten errieten wir dann was Sie uns wirklich sagen wollte und zwar
das Sie Martin in der Früh im Fernsehen gesehen hat. Die Überraschung
war nun auf beiden Seiten groß. Die Friseuse konnte es kaum glauben,
uns in ihrem Laden anzutrefen, und uns war es schleierhaft, wie Sie
es geschaft hatten, das Interview in eine sendefähige Form zu schneiden.
Leider blieb uns verborgen was Martin auf bulgarisch sagte. |
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Am vorletzten Tag wird tratitionsgemäß die Donautaufe an
einer Quelle unweit der Donau durchgeführt. Es herrscht zwar Unklaheit
darüber, wo sie sich befindet (km 411 oder Km 404), doch letztendlich
fanden sie doch die Meisten. Im Schaten der Bäume saßen alle gemütlich
zusammen, aßen zu Mittag, ratscheten und warteten auf Neptun. Mit
einer Verspätung von mindestens 1 Std. (die ersten waren schon wieder
gefahren), war es dann soweit. Zuerst mußte man sich auf einem Bett
aus Steinen niederknien. Neptun befragte dann die Täuflinge nach Name,
Herkunft, Einstiegsstelle, diversen Flußkilometerzahlen, und Ähnlichem.
Jede falsche und auch richtige Antwort wurde mit einem leichten Schlag
eines zuvor in Wasser getränkten Gebindes aus Strauchzweigen gestraft
bzw. belohnt. Gleichzeitig wurde man von hinten durch einen Helfer
Neptuns (Folterknecht) ständig mit einer Schöpfkelle mit Wasser begossen.
Waren dann alle Fragen zur Zufriedenheit Neptuns geklärt, kam die
eigentliche Taufe. Man durfte aufstehen und bekam einem neuen Namen
(Donauname: Nadine Möwe, Martin Kaschalott (irgendein großer Meeresfisch))
und wurde mit dem nassen Strauchgebinde "gesegnet". Zur Belohnung
gab es auf einem Löffel einen Schluck Rotwein. Kein wirklicher Genuß,
da man Gleichzeitig mit dem Schluck Rotwein einige Liter Dreckwasser
(Wasser mit Blättern und Erde angereichert) über den Kopf geschüttet
bekam. Insgesamt also eine recht feuchtfröhliche Angelegenheit. |
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Nach insgesamt 32 Tagen und etwa 1073 Km sind
wir nun endlich (Nadine) in Silistra angekommen. Auch wir konnten
uns der allgemeinen Hektik nicht mehr entziehen. Nun hieß es in der
Mittagshitze Boot waschen (1 Wasserschlauch für weit über 100 Boote)
und verpacken, Ausrüstung umsortieren und Bikes reisefertig machen.
Von "Mutter und Papa" bekamen wir zum Abschied noch eine Fiskars Axt
geschenkt, und Nadine tauschte bei Sepp das Buch "Stupid White Man"
(sehr zu empfehlen) gegen eine Thermoskanne ein. Die nächste Möglichkeit
mit dem Kanu zu fahren wäre frühestens der Nil. Daher entschieden
wir uns, die günstige Gelegenheit das Boot zurückzuschicken zu nutzen.
Hubertus und Hiltraud fahren nämlich nächste Woche nach Limburg, um
seine Eltern zu besuchen, und sie haben sich freundlicherweise bereiterklärt,
das Kanu mitzunehmen (Dankeschön). Die letzten 3 Lewa (1,5 €) verprassten
wir beim Einkaufen (Tomaten, Joghurt und Brot) und bei einem Internetbesuch
(0,5 Lewa/Std.). Den Abschiedsabend verbrachten wir in einem noblen
Hotel in Silistra mit allerlei Tanzdarbietungen und Ehrungen. |
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Insgesamt stellte die TID eine enorme Bereicherung unserer Reise
dar, abgesehen von der Tatsache dass Nadine, außer beim Segeln und
beim ziehen lassen vom Frachter, nie richtig Spaß am Paddeln hatte.
Überrascht hat es uns insbesondere so viele aktive ältere Menschen
(bis 83 Jahre!) anzutreffen. Die Tagesetappen sind mit teilweise über
60 Km nicht wirklich locker. Auch die Tatsache, dass man jede Nacht
in seinem Zelt verbringt ist für Teilnehmer, die aus Ländern kommen,
in denen bereits Jugendliche ihren Sommerurlaub in einem "Mehrsternehotel"
in der Karibik genießen, schon eine außergewöhnliche Leistung. Leider
gab es zu wenig jüngere Teilnehmer aus Deutschland und Österreich
(außer uns nur noch zweit deutsche und ein Österreicher), was neben
der langen Tourdauer (2 Monate von Ingolstadt bis Silistra) sicherlich
auch daran liegt, dass die Reise körperlich anstrengend ist. Unserer
Meinung nach könnten aber gerade junge Menschen sehr von den Erfahrungen
der älteren Teilnehmern profitieren. In Puncto Weltoffenheit (Rodney
will sich mit seinen 77 Jahren zu Weihnachten einen Computer leisten,
um dann ins Internet gehen zu können) und Hilfsbereitschaft (siehe
Faces) fällt es einem nicht schwer hier einige gute Vorbilder zu finden.
Sehr witzig fanden wir die Tatsache, dass es sehr viele verschiedene
Arten gibt, ein und die selbe Reise zu erleben. Auf der TID gab es
mehrere verschiedene Grüppchen. Zum einen gab es die "Frühschicht"
(bzw. "Früh-morgens-Paiktruppe" bzw. "Flüchtlinge"). Obwohl offiziell
erst ab 6 Uhr die Zelte abgebaut werden dürfen, waren diese dann oft
schon längst unterwegs. Das Ziel dieser Gruppe schien es zu sein,
möglichst schnell den nächsten Übernachtungsplatz zu erreichen, um
dann die besten schattigen Zeltplätze zu ergattern. Den Gegensatz
dazu bildete die "Spätschicht" (bzw. "Nachtschicht"). Nachdem sie
Vormittags in aller Ruhe ausgeschlafen hatten, verbrachen sie den
Tag mehr treibend als paddelnd auf der Donau und an diversen Stränden,
um dann abends kurz vor Sonnenuntergang den Zeltplatz zu erreichen.
Eine weitere Gruppe betrachtete die Tour als eine Art "Kegelvereinsausflug".
Ziel war es möglichst viele Restaurants anzusteuern. Geselligkeit
und ein ordentlicher Rausch am Abend schienen hier das Reiseziel zu
sein. Schließlich gab es noch die Paddler, denen das Naturerlebnis
und die Ruhe wichtig waren. Sie sind meist relativ zeitig morgens
aufgebrochen, um dann den Tag auf irgendwelchen Sandbänken zu verbringen.
Rechtzeitig vor dem Abendessen erreichten sie dann meist den Zeltplatz.
Würde jeder dieser Gruppen einen Reisebericht schreiben, könnte man
meinen, daß es sich um komplett unterschiedliche Touren handle. Zum
Abschluß möchten wir uns noch für die vielen netten Gespräche, die
vielen Tips und die Hilfe bedanken. Wir hoffen, daß wieder mehr jünger
Leute den Reiz der TID entdecken wollen und somit die TID vom "aussterben"
gerettet wird :-)). |
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