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Ladakh & Spiti:
Land: |
Indien |
Ort: |
Ladakh & Spiti |
Rating: |
Hohe Berge und Buddhismus |
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Von Manali aus ging es dann ins 496 Km entfernt
gelegene Leh in Ladakh. Normalerweise nichts ungewöhnliches, doch
die beiden Orte waren durch die höchste mit Motorfahrzeugen
befahrbare Straße der Welt verbunden. Es warteten also einige der
höchsten Pässe der Welt auf mich. Am ersten Tag schlängelte sich die
Straße langsam durch das grüne Kullu Tal, vorbei an wunderschönen
Bauernhäusern, immer höher in die Berge. Nach nur 38 Km und 1400 Höhenmetern
schlug ich schließlich in einer Höhe von 3300m mein Zelt auf. |
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Am nächsten Tag stand dann mein erster großer
Paßübergang an. Der Rothang Paß ist mit seinen 3980m ein beliebtes
Ausflugsziel für die Tagestouristen aus Manali. Der Parkplatz liegt
etwas unterhalb des Gipfels, so daß die letzen Höhenmeter eigentlich
zu Fuß zurückgelegt werden müssten. Um den vorwiegend indischen Touristen
diese "beschwerliche" Wanderung zu ersparen stehen hier unzählige
kleine Pferde zur Verfügung, die die Gipfelstürmer nach oben tragen.
Da es hier oben doch sehr kalt und windig ist konnte man sich in einem
der vielen Läden entlang der Straße von Manali bis zum Paß einen langen
Kunstpelzmantel leihen, und so bot sich mir also ein wirklich skurriles
Bild, als ich endlich am Paß angelangt war. Auf dem Paß wehte mir
dann ein starker und eiskalter Wind um die Ohren, so daß ich mir umgehend
einen warmen Pullover meine Regenjacke und die Winterhandschuhe anzog.
Das konnte ja noch schön werden, wenn ich bereits auf dieser Höhe
zu frieren begann, wo es doch insgesamt auf über 5000 Höhenmeter hochgehen
sollte. |
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Auch wenn ich vielleicht manchmal etwas
über den schlechten Zustand der Straße geschimpft habe (gerade am
Anfang der Strecke bestehen große Teile der Straße aus Schotterpiste),
so habe ich doch einen unglaublichen Respekt vor der Leistung der
Menschen, die die Straße in einer Höhe zwischen 3000m und 5000m erbaut
haben und nun weiterhin in mühevoller Arbeit reparieren. Gerade zwischen
Keylong und dem Baralacha La (La bedeutet Paß), habe ich sehr oft
Männer und Frauen getroffen, die dabei waren die durch Geröllabgänge
zerstörte Straße wieder zu reparieren. Während die Frauen damit beschäftigt
waren mit einem Fäustel etwa Fußballgroße Felsstücke zu Schotter zu
zertrümmern planierten die Männer die Straßen per Hand um sie anschließend
zu teeren. Auch das Teeren erfolgte ausschließlich per Hand. Der Teer
wurde stets zuerst in großen Fässern über einem kleinen Feuer erhitzte
und anschließend über die "planierte" strecke geschüttet. Die einzige
Maschine die sie in ihrer Arbeit unterstützte war ein "Dampfwalze".
Entlohnt werden die Arbeiter und Arbeiterinnen für ihre schwere Arbeit
dann mit der unglaublichen Summe von 20,- US$ pro Monat! |
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Am nächsten Morgen schlief ich etwas länger, so
daß ich gerade noch sah, wie die ganzen Straßenarbeiter auf einen
Lkw aufstiegen und in die Berge verschwanden. Während die Arbeiter
wieder ihrer schweren Arbeit nachgingen erklomm ich mit meinem Rädchen
den 4830m hohen Baralacha La. Auch hier war es wieder kalt und windig
so daß ich für die nun kommenden Tage und Nächte in den Hochebenen
(es blieb von nun an bis kurz vor Leh stets über 4000m) das Schlimmste
befürchtete, hatte doch unser Weltreiseradführer von plötzlichen Schnee-
und Hageleinbrüchen gewarnt. Vom Paß radelte ich dann noch zum nächsten
Versorgungszelt um mich wieder etwas zu stärken und um auf die beiden
Australier zu warten. Nachdem sie jedoch nach etwa 2 Stunden immer
noch nicht in Sichtweite waren, radelte ich weiter nach Sarchu, einer
Zeltstadt auf 4200m Höhe, und Hauptübernachtungsplatz der zweitägigen
Bustouren von Leh nach Manali. Nachdem ich mich beim dortigen Polizeicheckposten
hatte registrieren lassen entschied ich mich, noch knapp 20 Km weiter
zu radeln, um den für den nächsten Tag anstehenden Doppelpaß in einem
Zug fahren zu können (die beiden Australier wollte in der Mitte und
in einer Höhe von 4700m in ihrem Zelt übernachten). |
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Den Einstieg zu dem Doppelpaß Nekeela La und Lachungla
La bilden die 21 Kehren der Gata Loops, mit denen man innerhalb weniger
Kilometer 400 Höhenmeter überwindet. Eigentlich hätten es nach dem
Ende der Gata Loops nur noch ein paar Höhenmeter bis zum ersten Paß
sein dürfen, doch die Straße windete sich immer höher in die Berge.
Ziemlich erschöpft erreichte ich schließlich den Nekeela La. Laut
meinem Höhenmesser lag der Paß jedoch nicht auf einer Höhe von 4740m
wie es meiner Karte zu entnehmen war, sondern auf zumindest knapp
über 4900m (alle anderen Radler die ich später getroffen habe bestätigten
meine Erfahrungen und prognostizierten mit ihren Höhenmessern stets
eine Höhe zwischen 4900m und 5000m). |
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Vom Nekkela La ging es dann wieder 200
Höhenmeter bergab um anschließend umgehend auf schwieriger Straße
9 Km lang zum Lachuglang La auf 5030m anzusteigen. Insbesondere die
letzten 2 Km waren sehr anstrengend und ich war sehr froh endlich
den höchsten Punkt für diesen Tag erreicht zu haben. Nach kurzer Pause
ging es von dort dann die nächsten 20 Km bis Pang nur noch bergab.
Den größtenteils der Strecke vom Lachuglang La bis nach Pang ging
es durch eine eindrucksvolle Sandgebrigslandschaft. Müde und erschöpft
erreichte ich schließlich Pang. |
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In Pang übernachtete ich dann in einer Höhe von
4500m in einem Zelthotel. Im Gegensatz zu den aufwendiger aufzubauenden
Jurten der Normaden hatten sie hier einfach einen Fallschirm als Dach
genommen und als Wände eine einfache robuste Folie angenäht. Die Zelte
boten reichlich Platz für Küche und Sitzgelegenheiten und schützen
wunderbar vor Wind und Wetter. Nachdem ich die letzten Nächte oft
aufgewacht war, mein Nacken hatte sich durch die holprige Strecke
so verspannt, daß ich Kopfweh bekam den ich nur mit Tigerbalsam wieder
losbekam, konnte ich hier erstmals wieder richtig erholsam schlafen.
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Nun stand mir die "Königsetappe" bevor. Um auf
der über 90 km langen Etappe mit dem 5360m hohen Taglang La nicht
in Zeitprobleme zu kommen brach ich bereits gegen 7:20 Uhr in Pang
auf. Zunächst erfolgte der Aufstieg zur 4800m hoch gelegenen Morre
Hochebene. Die nächsten 45 Km ging es dann über die riesige flache
Hochebene. Die spärliche bewachsene Hocheben wurde von einigen Normaden
(Tibetische Flüchtlinge) genutzt, die dort mit ihren Viehherden (überwiegend
Schafe und Ziegen) ein einfaches Leben führten. Nach dem ständigen
Bergauf und Bergab der letzten Tage wirkte diese riesige ebene Fläche
sehr beruhigend und beeindruckend auf mich. Ich hatte Glück und mit
Rückenwind gelang es mir die Hochebene zügig zu durchqueren und so
erreichte ich den Einstig zu meinem letzen Paß vor Leh bereits gegen
11:30 Uhr. |
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Nach einer kurzen Pause machte ich mich dann daran
die letzen 16 Km und 600 Höhenmeter zu erklimmen und nach drei sehr
anstrengenden Stunden stand ich dann schließlich auf dem Taglang La.
Mit seinen 5360m ist der Taglang La der zweithöchste mit Motorfahrzeugen
befahrbare Paß der Welt! Völlig wieder Erwarten ging es mir in dieser
Höhe doch relativ gut, und auch das Radeln bereitete mir keine besonderen
Schwierigkeiten. Bereits von einigen Bergsteigern die in dieser Höhe
unterwegs waren hatte ich von starken Atemproblemen, bedingt durch
die dünne Luft, gehört, doch davon konnte ich nichts spüren. Lediglich
nach kurzen Steilstücken brauchten meine Oberschenkelmuskeln wieder
eine Weile, bis sie sich erholt hatten und aufhörten zu schmerzen.
Auf dem Paß traf ich dann Nico (einen Österreicher) und seine amerikanische
Freundin die mit ihrer Royal Endfield ebenfalls nach Leh unterwegs
waren. Nach einem kurzen Schwätzchen machte Nico jedoch die Höhenluft
so zu schaffen, daß sie sich wieder auf den Weg machten. Nachdem ich
noch ein paar Bilder von der grandiosen umliegenden Bergwelt gemacht
hatte, machte auch ich mich wieder auf den Weiterweg. Nun ging es
auf guter Teerstraße (gut immer auf die hiesigen Verhältnisse bezogen!)
in vielen Kehren knapp 1000 Höhenmeter bergab und gegen Spätnachmitag
erreichte ich dann die Versorgungszelte von Rumtse. |
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In Rumtse traf ich dann auf Don, einen radfahrenden
Amerikaner. Nach einem netten und langem Abend voller Geschichten
radelten wir am nächsten Vormittag dann gemeinsam weiter. Nach der
kargen und unbelebten (zumindest habe ich seit Zing Zing Bar keine
Häuser mehr gesehen) Bergwelt wurde es nun nach und nach wieder belebter,
und bereits nach einigen Kilometern tauchten die ersten Ortschaften
auf. Die Häuser der Ladakhi (Bewohner von Ladakh) waren wirklich herrlich
anzusehen. Irgendwie passten die liebevoll gepflegten Häuser so gar
nicht in das doch sonst sehr "schmuddelige" Indien. Auch die Menschen
waren wirklich ungewöhnlich nett und nahezu aus jedem Garten und von
jedem Feld hörte man ein freundliches "Jooley" (Hallo) von einem lachendem
und winkendem Ladakhi. Nach den Anstrengungen der letzen Tag verbummelten
wir nun den Tag und verbrachten den halben Nachmittag zusammen mit
Luc, einem französischen Reiseradler, in einem Straßenrestaurant in
Uphsi. Erst am Spätnachmittag konnten wir uns wieder aufraffen und
während Don und Luc noch bis Thikse, kurz vor Leh, weiterradelten,
machte ich noch einen Abstecher in das etwas oberhalb des Industales
gelegene Kloster Hemis. |
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In einem Gartenrestaurant mit "Campingplatz" traf
ich dann am Abend auf Ingo und Peter, zwei Schweitzer Radler. Ich
hatte von den Beiden schon in Zing Zing Bar gehört, da sie einen Tag
vor mir dort genächtigt und mit den Straßenarbeitern ebenfalls einen
lustigen Abend verbracht hatten. Natürlich hatten auch wir uns viel
zu erzählen und so war es dann auch schon ziemlich spät und kalt,
bis wir schließlich in unsere Schlafsäcke krochen. Am nächsten Morgen
besichtigten wir dann gemeinsam das Kloster Hemis. Obwohl es eigentlich
das reichste Kloster in Ladakh sein sollte war von dem Reichtum nichts
zu sehen. Besonders beeindrucken für mich war jedoch eine Situation
in einem Gebetsraum in dem ein Mönch eine Trommel schlug, dazu Gebete
sang und Räucherwerk verbrannte. Ich war ansonsten der einzige Besucher
in dem Raum und so setzte ich mich, um die Zeremonie genau beobachten
zu können. Nach einer Weile kam dann eine Ratte angesaust um an den
Butterlampen zu trinken. Bereits in dem Kinofilm Kundün fand ich diese
Situation sehr faszinierend. Als ich jedoch versuchte ein Photo von
der Ratte zu machen verschwand sie bei meiner ersten kleinen Bewegung
fluchtartig. |
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Gemeinsam radelten wir dann weiter Richtung Leh.
Unterwegs machten wie dann noch einen Abstecher in das Kloster Thikse.
Obwohl anfangs etwas widerwillig gingen Ingo und Peter dann doch mit.
Ganz im Gegensatz zu der Beschreibung im Reiseführer der Beiden war
das Kloster jedoch absolut sehenswert. Im Gegensatz zu Hemis hatten
die Mönche hier die Eintrittsgelder dazu verwendet ihr Kloster zu
renovieren. So erstrahlen sowohl die Gebetsräume als auch die Außenfassaden
in fast neuem Glanz. Abgerundet wurde der gepflegte Eindruck durch
unzählige Blumen, die in voller Pracht blühten und so das ganze Kloster
in einen wunderschönen Ort verwandelten. Imposant war auch eine riesige
Buddhastatue, die sich über 2 Stockwerke erstreckte. Der Mönch der
diesen Raum "bewachte" war so von meiner Digitalcamera fasziniert,
daß ich mich eine Weile zu ihm setzte, um gemeinsam mit ihm die Bilder
der letzten Tage betrachtete. |
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Am Nachmittag erreichten wir dann endlich Leh, und, nachdem
wir uns für den Abend verabredet hatten, gingen wir getrennt auf Zimmersuche.
Ich war gerade mal 100m weit gekommen, als ich auf Nico und seine
Freundin traf und ehe ich mich versah saßen wir auch schon in einem
Café (Nico hatte mir nicht geglaubt, daß ich eine Gitarre dabei habe
und lud mich daher zum Tee ein). Dabei trafen wir auch Franz, einen
Tiroler, der mir erzählte, daß er eigentlich den Kardung La (mit 5600m
der höchste befahrbare Paß der Welt) befahren wollte, doch in ganz
Leh noch kein vernünftiges Fahrrad gefunden habe. Ich bot ihm also
an, daß er mein Fahrrad habe könne und so lud er mich ein, daß
ich bei ihm im Guesthouse übernachten könne, was ich dann auch gerne
annahm. |
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Ich hatte Glück und genau zu der Zeit
in der ich in Leh war, fand im Kloster Phyang, etwa 17 Km hinter Leh,
ein Klosterfest statt. Um meine etwas müden Glieder etwas zu schonen,
fuhr ich mit dem Bus in das Kloster. Dort traf ich dann auf Heerscharen
von Touristen aus aller Herren Länder die hierher kamen, um das Festival
zu sehen (einige Reiseveranstalter bieten extra Reisen anläßlich dieses
Festivals an). So war es dann auch kein Wunder, daß es mehr ausländische
als einheimische Besucher gab, und daß der Weg bis zum Kloster mit
unzähligen fliegenden Händlern gesäumt war. Der Buddhismus, der in
Ladakh praktiziert wird ist übrigens mit dem tibetischen Buddhismus
sehr eng verwandt, weshalb Ladakh (auch wegen der ähnlichen Lebensweise
der Ladkhis) auch "Little Tibet" genannt wird. |
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Besonders faszinierend fand ich die Maskentänze
der Mönche. Da es sich bei dem Festival um eine wichtige religiöse
Zeremonie handelte, die auch Touristen besuchen durften, und keine
Touristenveranstaltung, gab es leider niemanden, der den Touristen
die tiefe Bedeutung der einzelnen rituellen Tänze erklärte. Lediglich
über den letzten Tanz, den "Deer Dance" erfuhr ich, daß während des
Tanzes das Ego der Menschen, in Form einer Puppe, zerstört wird. Begleitet
von Trommeln und Schellen dauerten die verschiedenen Tänze mehrere
Stunden. |
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In Ladakh ist es üblich, daß bereits viele Kinder
als Novizen in die Klöster geschickt werden. Der Hauptgrund dafür
liegt darin, daß so jede Familie ihren eigenen Mönch hat, der die
religiösen Rituale, die in jedem Haus (in jedem Haus gibt es einen
Hausaltar) vollzogen werden, durchführen kann. Es kann aber auch passieren,
daß eine Familie eines ihrer Kinder in ein Kloster schickt, wenn zu
befürchten steht, daß das Ackerland nicht alle Familienglieder ernähren
können wird. Wie auch alle anderen Kinder in Ladakh (habe hier seit
langem wieder einmal Kinder einfach nur spielen gesehen!!!!) haben
auch die jungen Novizen allerlei Flausen im Kopf. Erst wenn sie es
allzu bunt trieben wurden sie von den älteren Mönchen wieder zur Vernunft
gerufen. |
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Obwohl die Masse der Besucher aus Touristen bestand,
besuchten auch viele Ladakhis das Festival. Besonders angetan hatten
es mir natürlich die alten Ladakhis in ihrer traditionellen Bekleidung.
Kaum zu glauben, doch trotz des Rauhen Klimas in einer Höhe von 3500m
ü.d.M. (im Winter meist -30°C) und der harten bäuerlichen Arbeit (die
Felder werden noch von Hand bestellt und abgeerntet) werden viele
Ladakhis über 80 Jahre all. Anders als bei uns nehmen sie auch in
hohen Alter noch ihren vollen Platz im täglichen bäuerlichen Leben
ein und sind dementsprechend rüstig und gesund. |
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Um mir meine Zeit in Leh etwas zu vertreiben besuchte
ich zuerst einen größtenteils wirklich sehr guten Film über das bäuerliche
Leben in Ladakh. Eindrucksvoll war auch der Besuch der von den Japanern
erbauten Shanti Stupa. Die Shanti Stupa liegt oberhalb von Leh, und
gerade kurz vor Sonnenuntergang hat man einen Eindrucksvollen Blick
über das Industal. Das Kloster von Leh ist die Soma Gompa mitten im
Zentrum. Besonders interessant fand ich hier die wunderschönen Schnitzereien,
die sich über einen gesamte Wandfront zogen. |
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Eigentlich wollte ich mich schon auf
den Weg nach Shrinagar in Kaschmir machen, als Nico, Margret und Dean
wieder von ihrer Motorradtour zurückkehrten und so davon schwärmten,
daß ich mich entschied, mit ihnen nochmal 2 Tage in die Berge zum
Pangong See zu fahren. Das Zweitmotorrad von Dean war wieder verfügbar
und so ging es einen Tag später (wir mußten erst auf unsere Genehmigungen
warten, die man für diese Tour benötigt, da der See sehr nahe an der
chinesischen Grenze liegt) wieder los. Für mich ein völlig neues Gefühl,
da bei der Enfield (indische Motorradmarke) nicht nur die Seiten von
Fußbremse und Schaltung vertauscht sind, sondern auch noch die Gänge
andersherum geschaltet werden (vom 2. in den 3. Gang nicht nach oben
wie bei uns sondern nach unten!). Insbesondere der erste halbe Tag
war für mich äußerst schwierig, da ich ständig sowohl Bremse und Schaltung,
als auch die Schaltrichtung verwechselt habe, was insbesondere vor
Kurven sehr spannend wurde! Auch die Straßenverhältnisse waren relativ
schwierig, da wir bis zum Pangong See den dritthöchsten Paß der Welt
überqueren mußten (5330m); natürlich mit unzähligen Kurven und vielen
langen Schotterpassagen. Gegen Abend wurde es dann aber spannend.
Im Laufe des Tages schwollen nämlich die Bäche durch das Schmelzwasser
der Gletscher immer mehr an, so daß wir bereits ab Nachmittag bei
einigen Bachdurchquerungen ganz schön zu kämpfen hatten. Irgendwie
haben wir es dann aber doch immer wieder geschafft die Motorräder
durch die Fluten zu bugsieren. |
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Gegen Abend erreichten wir dann den Pangong See,
einen riesigen Bergsee auf einer Höhe von etwa 4200 Metern, dessen
eine Hälfte bereits in China liegt. Normalerweise besuchen die meisten
Touristen den See per Jeep in einer sehr langen Tagestour (12 Std.),
so daß wir den See ganz für uns alleine hatten. Nachdem es zum Baden
etwas zu kalt war bauten wir erst unsere Zelte am Ufer auf, um dann
in der Dämmerung unsere Abendessen (Nudeln mit frischer Tomatensauce)
direkt am Seeufer zu genießen. Obwohl der wunderschöne klare Sternenhimmel
noch Stundenlang zum verweilen eingeladen hätte, krochen wir dann
doch einer nach dem anderen in unsere Zelte und gegen 22:00 Uhr war
außer dem Rauschendes Windes kein Mucks mehr zu hören. |
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Am nächsten Tag ging es dann nach einem gemütlichen
Frühstück wieder zurück nach Leh. Mittlerweile hatte ich mich schon
relativ gut an die Enfield gewöhnt und war schon fast ein bißchen
Stolz, daß ich bereits mit den anderen gut mithalten konnte. Hochmut
kommt ja bekanntlich vor dem Fall und kurz vor Leh, wir hatte den
Paß mit seinen schwierigen Passagen, schon lange hinter uns gelassen
und waren fast schon im Industal, als es dann passierte: in einer
der letzten Kurven rutschte ich auf einer breiten Ölspur aus und stürzte!
Dummerweise lag mein Fuß unter dem Gepäckträger, so daß ich von alleine
nicht unter dem Motorrad rauskam. Nico und Margret kamen aber kurz
später und befreiten mich aus meiner misslichen Lage. Ich glaube ich
hatte wieder einmal mehr Glück als Verstand, denn außer zwei kleineren
Rissen in meiner Hose und einem kleinen Riß in meiner Jacke, sowie
einer kleinen Schramme am Ellenbogen und einer am Knie ist mir nichts
weiter passiert. Auch der Schaden am Motorrad war mit einem verbogenen
Sturzbügel (10,-€) nicht weiter erwähnenswert. Die letzten 60 Km saß
ich dann zwar etwas wackelig auf dem Motorrad, bin aber letztendlich
doch, vielleicht nicht ganz gesund aber zumindest munter, in Leh wieder
angekommen. |
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Mein Zeitrahmen für die insgesamt 430 Km lange
Strecke mit 3 Paßüberquerungen von Leh nach Shrinagar war auf 6 Tage
zusammengeschrumpft. Bereits die erste Tagesetappe gestaltete sich
wenig erfreulich. Obwohl ich, dem Indus folgend, flußabwärts radelte,
ging es ständig bergauf und bergab, so daß ich am Tagesende insgesamt
knapp 1000 Höhenmeter bewältigt hatte. Viel schlimmer war aber der
starke Gegenwind auf der 90 Km langen Etappe, der auch in den nächsten
Tagen, trotz zweier Pässe, mein schlimmster Widersacher werden sollte.
Egal in welche Richtung ich radelte (Westen, Süden, taleinwärts oder
talauswärts), ständig hatte ich mit starkem Gegenwind zu tun.
Die Pässe selbst waren dann nur halb so schlimm. Zum einen hatte ich
mich ja mittlerweile sehr gut akklimatisiert und zum anderen führte
die Straße in vielen Kehren nicht allzu steil über die Paßhöhen. |
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In Mulbeck, dem vorletzten buddhistischen
Ort bevor es ins islamische Kargil ging, hatte ich dann das Glück,
daß hier gerade ein kleines Klosterfest stattfand. Anders als bei
dem ersten Klosterfest, das ich besuchte, tanzten hier aber nicht
die Mönche (mir ihren wundervollen Masken) sondern die Einheimischen
der Gegend in ihren Trachten. Außer mir war weit und breit kein anderer
Tourist zu sehen und so konnten sich die Tänzer vollkommen entspannen.
Besonders faszinierend fand ich die aufwendigen, mit vielen Türkisen
besetzten Kopfbedeckungen der Frauen. Diese Schmuckstücke (die zum
Teil zum Schlafen nicht abgelegt werden können) sind Familienerbstücke
und oft bis zu viele tausend Euro Wert. Etwas später kam dann eine
kleine Gruppe Touristen in einem Jeep angefahren. Kaum angekommen
zückten sie auch schon ihre Spiegelreflexkameras und stürzten sich
auf die herausgeputzten Dorfbewohner. Teilweise aus nächster Nähe
mußten sich die Frauen gegen ihren Willen photographieren lassen,
was zumindest für mich die anfangs so friedliche Stimmung etwas zerstört
hat. Leider erinnerte mich jedoch mein knapper Zeitplan viel zu früh
an mein Pflicht, und so schwang ich mich am Nachmittag schweren Herzens
wieder auf mein Fahrrad. |
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Spiti:
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Von Manali ging es dann wieder Richtung Rothang
Paß (für Nadine zum 1. Mal und für mich bereits zum 4. Mal (2x Bike
und 2x Bus)). Wie schon bei meiner ersten Bikeüberquerung bewältigten
auch wir am ersten Tag die 38 Km lange Strecke mit einem Aufstieg
von 1400 Höhenmetern bis kurz hinter Marhi. Nach einer nicht allzu
erholsamen Nacht (unser Zelt stand etwa 5m neben der Straße und jedes
vorbeikommende Auto erleuchtete uns kurz) erklommen wir am nächste
Morgen die letzten Höhenmeter zum 3979m hohen Rothang Paß. Wie auch
beim ersten Mal war es auch diesmal kalt und windig und wir waren
froh uns kurz unterhalb des Paßüberganges in einer der vielen kleinen
Dhabas (Zeltstraßenrestaurant) bei einer Tasse heißen Tee aufwärmen
zu können. Nach einer kurzen Photo- und "Warmanzieh"-pause ging es
dann auf der anderen Seite in vielen Kehren hinunter ins Lahaul-Tal. |
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Wir sind zwar schon eine Weile unterwegs, doch selten hatten
wir einen so traumhaft schönen Übernachtungsplatz wie hier kurz vor
Chhatru im Lahaul Tal. Wunderschöne Wiese, ein einmaliger Ausblick
und frisches Quellwasser nur 100m vom Zelt entfernt. Was will man
mehr? |
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Eigentlich hofften wir auf einen lockeren Tag,
standen doch nur 34 Km, einem Fluß bergauf folgend, auf dem Programm.
Daß wir mit Schotterpiste zu rechnen hatten war uns ja bereits klar,
doch daß unser Fahrbelag an einer Stelle sogar so übel wurde, daß
wir nicht einmal mehr fahren konnten hätten wir nicht gedacht. Insbesondere
zwischen Chatru und Chotta Dhara hatten wir schwer zu kämpfen, da
hier sehr oft die Straße einfach nur aus runden Flußkieseln gebaut
wurde (grobes Kopfsteinpflaster ist ein Traum dagegen). Ab Chotta
Dhara hatten wir zu allem Überfluß auch noch mit Regen zu kämpfen.
Der Einzige der uns an diesem Tag zur Hilfe kam war, eigentlich ganz
unüblich, der Wind, der uns freundlicherweise etwas von hinten anschob.
Bei den widrigen Bedingungen waren wir dann auch ziemlich erschöpft,
als wir am Abend, nach insgesamt 5,5 Stunden für 37 Km (es waren 3
mehr als laut Karte) Batal erreichten. |
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Überall um uns herum lag nur grober Flußkies und so wäre
es recht schwierig geworden unser Zelt aufzubauen. Dementsprechend
froh waren wir, daß wir in einer kleinen Steinhütte neben der Dhaba
übernachten durften. Zwar war es auch in der Steinhütte relativ zugig,
wir hatten eine Plastikplane als Dach und Türe, und der Wind pfiff
durch die Ritzen, doch trotzen war es einigermaßen gemütlich. |
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Auch die Strecke zwischen Batal und dem Kunzum La war natürlich
nur geschottert. Auf den letzten paar Kilometern vor dem Paß machte
Nadine neben der schlechten und teilweise steilen Wegstrecke
insbesondere die mittlerweile doch recht dünne Höhenluft zu schaffen.
Da sie aber unbedingt auch ein paar der hohen Berge sehen wollte kämpfte
sie sich tapfer, zuweilen auch schiebend, die letzten Meter bis zum
auf 4551m gelegenen Kunzum La (La heißt Paß) hoch. Leider haben wir
hier kein schönes Schild gefunden, vor dem wir uns auf diesem
wirklich hart erarbeiteten Paßübergang fotografieren lassen konnten
und nahmen so mit den Chörten vorlieb. |
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Am Tag nach der Überquerung des Kunzum La trafen
wir auf John und Anne, ein älteres Ehepaar aus Neuseeland, die mit
ihrem Tandem die Berge von Nordindien erkunden wollten. Sie kamen
gerade aus Leh in Ladakh zurück und waren, wie wir, auf dem Weg nach
Shimla. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut, doch ihre wohlgemeinte
Aufforderung, wir bräuchten nicht auf sie warten, und sollten doch
ruhig schon weiterfahren, klappte nie so richtig. Wir waren nämlich
genauso schnell, bzw. besser gesagt genauso langsam wie die beiden,
so daß wir den Tag gemeinsam radelten (was nicht nur daran lag daß
Martins Bike schwerer war als ihr Tandem). Am Nachmittag wollten wir
eigentlich nur kurz ein Nonnenkloster besichtigen doch ehe wir uns
versahen wurden wir vom einzigen Mann des Klosters, einem Mönch und
Lehrer, in die Küche geführt und dort von den Nonnen aufs köstlichste
mit Tee und selbstgemachtem Salzgebäck verwöhnt. Nach dem kleinen
Nachmittagstee bekamen wir dann doch noch eine kleine Führung durch
das Kloster, wo wir neben einem gemütlich eingerichteten Schlafraum
der Nonnen (mit eigenem kleinen Ofen für die kalten Wintermonate),
auch den Unterrichtsraum der kleinen Klosterschule besuchen durften.
Am Abend erreichten wir dann gemeinsam Kaza. Kaza ist die "Hauptstadt"
von Spiti und der Platz an dem wir unsere Genehmigung für die Weiterreise
nach Kinnaur und Shimla beantragen mußten. Die Straße von Kaza nach
Shimla führt sehr nahe an die chinesische / tibetische Grenze heran
(bis 10 Km), so daß man hierfür eine problemlos zu erhaltene Sondergenehmigung
benötigt. Nachdem wir, gemeinsam mit John und Anne, unsere Genehmigung
erhalten hatten (nach etwa 3,5 Std.), fuhren wir am Abend noch mit
dem Bus ins auf 4205m gelegene Kibber, das sich selbst das höchste
Bergdorf der Welt nennt (obwohl der Nachbarort 50m höher liegt!!!). |
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Bereits am Vorvorabend, kurz vor unserer Ankunft in Kaza,
konnten wir die eindrucksvolle Lage der Gompa von Ki, von der anderen
Flußseite aus bewundern. Nun, 2 Tag später, auf unserem Rückweg von
Kibber, statteten wir der Gompa einen Besuch ab. Bereits kurz vor
der Gompa trafen wir auf die jungen Mönche, die sich den Sonntagvormittag
mit Cricket vertrieben. Im Klosterinnenhof trafen wir dann anstatt
auf Mönche auf ein paar Ältere Einheimische. Fast wären wir schon
wieder gegangen, hätte uns nicht einer der Einheimischen, der fröhlich
schwatzend seine Gebetsmühle drehte, nicht dazu ermutigt, durch eine
kleine Türe weiter ins Innere des Klosters zu gehen. Zögerlich folgten
wir seinem Rat, nur um ein paar Meter weiter vor einer Türe zustehen,
auf der stand, daß der Zutritt nur Mönchen gestattet ist. Die nächste
Türe war halb offen und als wir vorsichtig in den dahinter liegenden
Raum (die Küche) spitzten, wurden wir auch schon von einem jungen
Mönch herein gebeten. Alswäre es das selbverständlichste der Welt
kochte er unserst einmal eine Tasse Tee. Zum Tee bekamen wir dann
auch noch Tsampa, die Hauptnahrung der Ladakhis, gereicht. Tsampa
besteht im wesentlichen aus gerösteten Gerstenmehl, das mit etwas
Butter und vermutlich etwas Zucker (ob Zucker normalerweise dazugehört
wissen wir nicht, doch bei uns war er zumindest mit dabei) angereichert
ist. Anschließend bekamen wir eine kleine Privatführung durch die
Gompa. Der junge Mönch öffnete für uns alle verschlossenen Räume und
nachdem er uns den letzten Raum, die Gebetshalle, gezeigt hatte, war
er so schnell verschwunden, wie er vorher aufgetaucht war. Wir hatten
nicht einmal Zeit uns bei ihm richtig zu bedanken. Wieder im Innenhof
öffnete uns dann ein älterer, um nicht zu sagen alter Mönch, den Raum
mit der großen Gebetsmühle. Nachdem wir etwas schüchtern den Raum
begutachteten forderte er uns auf, die Gebetsmühle doch mal kräftig
anzuschupsen. Ganz geheuer war ihm die ganze Sache aber anscheinend
nicht, denn er blieb die ganze Zeit über an der Türe stehen und murmelte
sein " O Mani Padme Hum". |
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Tabo Gompa: Eine Tagesetappe von Kaza entfernt liegt
Tabo. Die Gompa von Tabo ist eines der wichtigsten Klöster der tibetischen
Buddhismus und wurde vor über 1000 Jahren erbaut. Zudem ist geplant,
daß sich der IVX Dalai Lama hier zur Ruhe setzten wird (dachten eigentlich
daß der Dalai Lama auf Lebenszeit das weltliche und religiöse Oberhaupt
der Tibeter ist und erst der Tod ihn von seinen Aufgaben entbindet).
Auffällig ist zunächst erst einmal die ungewöhnlichen Lage des Klosters.
Während alle Gompas, die wir bisher gesehen haben entweder auf Bergkuppen
oder an steilen Berghängen positioniert waren lag die Tabo Gompa mitten
im Tal. Interessant ist auch, daß der ganze ganze Klosterkomplex hier
ebenerdig, und nicht mehrstöckig wie sonst üblich, angelegt wurde.
Des weiteren verfügt die Tabo Gompa über einige der am Besten, erhaltenen
Beispiele der Indo- Tibetischen Kunst, weshalb das photographieren
in den verschiedenen Tempeln verboten war (um die Farben der bemalten
Wände nicht zu beschädigen). |
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Morgenpuja in der Tabo Gompa: Nachdem wir
nun bereits je eine Nacht in einer Kirche und in einer Moschee verbracht
hatten entschieden wir uns nun im zum Kloster gehörenden Guesthouse
zu übernachten. Nach einer, zumindest für mich, viel zu kurzen Nacht
klingelte bereits kurz nach 5 Uhr morgens wieder der Wecker. Wir wollten
an der all morgentlichen Puja (Gebetszeremonie) teilnehmen. Kurz vor
6 Uhr standen wir also frisch gewaschen vor der Gebetshalle doch weder
von den Mönchen noch von den anderen Touristen war weit und breit
etwas zu sehen. Nach einer weile kam dann der erste, noch reichlich
verschlafen wirkende Mönch, öffnete der Gebetsraum und verschwand
darin. Nachdem noch zwei weitere Mönch und ein Tourist in dem Gebetsraum
verschwunden waren gingen auch wir hinein nur um festzustellen, daß
die Puja bereits in vollem Gange war (mit nur 3 Mönchen). Nach und
nach trudelten nun auch die restlichen Klostermitglieder ausgerüstet
mit je einer leeren Teetasse ein, ließen sich auf ihren angestammten
Plätzen nieder und vielen in den Sprechgesang der anderen mit ein.
Nach knapp 20 Minuten, die letzten Mönche waren gerade erst angekommen,
gab es dann eine Runde Tee für alle (auch für uns Touristen) und zwei
junge Novizen knabberten sogar ein paar Kekse. Während die Touristen
überwiegend sehr verkrampft auf ihren Plätzen saßen (bewußt entspannt
und konzentriert wirkend) nahmen die Mönche die Morgenpuja eher etwas
lockerer. Nach knapp einer halben Stunde, ich hatte noch nicht einmal
meinen Tee ausgetrunken, war die Puja auf einmal vorbei. Normalerweise
dauert die Puja etwa eine Stunde, doch da sich für den heutigen Tag
der Ministerpräsident von Himachal Pradesch (ein Indischer Bundestaat)
zu Besuch angekündigt hatte, mußten natürlich noch einige Vorbereitungen
getroffen werden. Nun wurde uns auch klar, warum wir auf dem Weg von
Kaza nach Tabo so viele Straßenarbeiter gesehen hatten, die die Straße
kehrten und reparierten, sollte doch der Ministerpräsident auf diesem
Streckenabschnitt statt mit seinem Helikopter mit dem Jeep reisen.
Für einen Tageslohn von umgerechnet etwa 1,1 € kehrten die Frauen
die Straße während die Angestellten der Straßenbaufirma für etwa 3,-
€ pro Tag arbeiteten. Uns war der Ganze Trubel etwas zu viel und so
machten wir uns bereits vor Ankunft des Hohen Gastes aus dem Staub. |
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Erdrutsch bei Milling: Bei Milling, auf halben Weg
zwischen Tabo und Rekon Peo, lag eine seit Jahren für ihre Erdrutsche
berüchtigte Stelle. Der letzte Erdrutsch war jedoch so heftig, daß
dabei der halbe Berg mit abgerutscht ist und so eine Reparatur der
Straße unmöglich machte. Also entschied man sich eine neue Straße
zu bauen (sie ist größtenteils bereits fertiggestellt) und in der
Zwischenzeit die Erdrutschstelle mit zwei Materialseilbahnen zu überbrücken.
Kommt nun also ein Bus auf der einen Seite der Seilbahn steigen alle
Fahrgäste aus und schicken ihr Gepäck mit der Seilbahn auf die andere
Seite. Da die Seilbahnen keine Personen transportieren muß man den
die Erdrutschstelle umgehen, was einen Abstieg ins Tal und Wiederaufstieg
von je 250 Höhenmetern bedeutet. Als wir an besagter Stelle ankamen
war gerade kurz zuvor eine der beiden Materialseilbahnen Kaput gegangen
und somit die andere Seilbahn sehr stark frequentiert. Der Winter
nahte und so mußte massenhaft Holz und Stroh für Militär und Zivilbevölkerung
in die abgelegene Bergregion transportiert werden. Mit der fehlenden
Konkurrenz verdoppelte sich natürlich auch der Preis für die Gepäckbeförderung,
doch ein umtragen der Ausrüstung wäre extrem anstrengend gewesen (wir
hätten vermutlich einen ganzen Tag benötigt). Nachdem unsere
Fahrräder und unser Gepäck bereits auf der anderen Seite des Erdrutsches
waren, machten wir uns auf den Weg, und nach etwa 1,5 Stunden hatten
auch wir die Erdrutschstelle überwunden. |
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